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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 27.1913

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Kieser, Karl: Gradation und Schwärzung von Entwicklungspapieren
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https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0118

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Gradation und Schwärzung von Entwicklungspapieren. I05
Gradation und Schwärzung uon Entwicklungspapieren.
Von Dr. Karl Kies er in Leverkusen bei Köln a. Rh.
In einem früheren Jahrgange dieses „Jahrbuches“ (1908,
S. 21 bis 25) bin ich dafür eingetreten, auch die Sensito-
metrie der Entwicklungspapiere tunlichst genau an das
System der Sensitometrie der photographischen Platten an-
zuschließen. Die dort angegebene Arbeitsweise und die
Verwertung der Ergebnisse hat sich seither bei der Kon-
trolle der Produktion einer großen Fabrik photographischer
Papiere recht bewährt, so daß es vielleicht zweckmäßig ist,
sie in ihren Grundzügen hier nochmals kurz zu wiederholen
und auf einige ihrer Ergebnisse etwas näher einzugehen.
Die Apparatur ist das große Sch ein er-Sensitometer in
der Ed ersehen Modifikation. Da der Schwellenwert der
Bromsilberpapiere nahe hundertmal größer ist als der einer
Momentplatte, wird an Stelle der abgeblendeten Benzin-
lampe eine zehnkerzige Metallfadenlampe angewendet, deren
Helligkeitskonstanz durch Kontrolle der Klemmenspannung
gewährleistet ist. Entwickelt wird nicht mit einem Normal-
entwickler, sondern mit dem für die praktische Verwendung
für das jeweils untersuchte Papier vorgeschriebenen Ent-
wickler.
Die Auswertung der Ergebnisse ist im allgemeinen sehr
einfach. Man erhält den Wert für die Empfindlichkeit aus
dem letzten gerade noch erkennbaren Sensitometerfeld und
die Gradation durch Abzählen der Sensitometerfelder, vom
lichtesten bis zum dunkelsten Felde. Ein geübter Beobachter
sieht dabei die geringsten Unterschiede in der Gradation
von Vergleichsproben sofort und lernt auch bald ihren Ein-
fluß auf den Charakter wirklichei' photographischer Kopien
richtig einschätzen. Um einen klareren Einblick in den
Verlauf der Gradation bei besonders wichtigen Papiertypen
zu erlangen, wird, wie bei Platten, die charakteristische
Kurve bestimmt. Man projiziert zu diesem Zwecke mittels
eines photographischen Objektives ein Bild des zu messenden
geschwärzten Sensitometerfeldes und das Bild eines sonst
gleichartigen und gleichbehandelten, aber unbelichteten
Stückes des Entwicklungspapieres auf je eine der neben-
einanderliegenden Oeffnungen eines Polarisationsphoto-
meters und findet nach bekannten Gesetzen die Schwärzung
als log i\ix (i == Intensität des vom unbelichteten Stück reflek-
tierten Lichtes, zj = Intensität des vom geschwärzten Feld
reflektierten Lichtes). Die Beleuchtung bei der Messung
geben zwei Metallfadenlampen von 50 Kerzen, die von links
 
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