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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 27.1913

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Baudisch, Oskar: Ueber das chemische Verhalten anorganischer, stickstoffhaltiger Pflanzennahrungsstoffe gegenüber dem Sonnenlicht
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Liesegang, Franz Paul: Ein Verfahren zur Ermittelung der Objektivbrennweite für den Projektionsapparat
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https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0064

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Ein Verfahren zur Ermittelung der Objektivbrennweite usw. 5-1-

dampfrückstand der belichteten Lösung gab deutlich die
Fichtenspanreaktion, die auf einen Pyrrolring schließen ließ.
Beim Abdampfen der mit Salzsäure schwach ange-
säuerten belichteten Nitrit-Formaldehydlösungen resultierte
ein gelbbrauner Rückstand, der in wenig verdünnter Natron-
lauge gelöst und ausgeäthert an den Aether einen stickstoff-
haltigen Körper abgab, der die bekannten Alkaloidreaktionen
zeigte. Der gesamte Rückstand wurde nun direkt, d. h.
ohne vorhergehendes Ausäthern, mit wenig Kalziumoxyd
trocken destilliert. Es ging zunächst mit dem Wasserdampf
ein nach Pyridin riechendes flüchtiges Oel über, später
destillierten gelbbraune Oeltröpfchen, die einen penetranten
Geruch nach Tabakslauge verbreiteten. Die gelbbraunen
Oeltröpfchen reagierten stark alkalisch und lösten sich in
verdünnter Salzsäüre leicht auf. Die Lösung zeigte wiederum
alle bekannten Alkaloidrea'ktionen. Es wurde ferner ein
geringer Teil des obigen Destillates in glyzerinhaltigem
Wasser gelöst und die hellgelbe Lösung Fröschen subkutan
eingespritzt. Es traten schon nach wenigen Minuten tetanus-
artige Krämpfe auf, die auf Nikotin ähnliche Alkaloide
schließen ließen.
Damit war die Tatsache realisiert, daß im
Sonnenlicht aus dem anorganischen Salpeterstick-
stoff in Gegenwart des Reduktionsproduktes der
Kohlensäure, d. i. dem Formaldehyd, komplizierte
Stickstoff haltige Verbindungen entstehen, die dem
Alkaloid-Nikotin sehr ähnlich sind.
Diese Arbeit ist wiederum von chemischer Seite ein
Beitrag, daß die Nitrat- und Nitritassimilation ein licht-
chemischer Prozeß ist.

Ein Verfahren zur Ermittelung der Objehtiubrennmeite
für den Projektionsapparat.
Von F. Paul Liesegang in Düsseldorf.
Die Objektivbrennweite, welche zur Darstellung eines
soundso großen Lichtbildes auf die und die Entfernung hin
erforderlich ist, läßt sich durch Rechnen, mittels einer Tabelle
oder Tafel unschwer ermitteln. Man kann sich aber dazu
auch eines anderen einfachen Hilfsmittels bedienen, das
allerdings die Verwendung des Projektionsapparates selbst
voraussetzt: des Lochobjektivs. Dies Verfahren ist nament-
lich dann nützlich, wenn man die Entfernung des Apparates
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