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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 27.1913

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Liesegang, Franz Paul: Ein Verfahren zur Ermittelung der Objektivbrennweite für den Projektionsapparat
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https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0065

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52 Ein Verfahren zur Ermittelung der Objektivbrennweite usw.

vom Schirm nicht kennt und das Ausmessen mit Umständen
verknüpft ist, wie das in großen Räumen, z. B. in einem
Zirkus, wo die Laterne hoch oben auf der Gallerie steht
und der Schirm selbst sich auch in ziemlicher Höhe be-
findet, zuweilen der Fall sein mag.
In die Bildbühne des Projektionsapparates wird ein
Karton mit einem viereckigen Ausschnitt gebracht, welcher
die Lichtgröße der zur Verwendung kommenden Diapositive
(Maskenöffnung) besitzt. An Stelle des Objektivs kommt
ein dünnes Metallplättchen, worin eine feine Lochöffnung
gestochen wird. Es kann Stanniol benutzt werden; aller-
dings kommt dies Material bei sehr intensiver Lichtquelle
in die Gefahr, durchgebrannt zu werden. Man muß nämlich
die Lampe bei dem Versuch so einstellen, daß das Bild
der Lichtquelle — bei Bogenlicht der glühende Kohlen-
krater — auf die Lochöffnung fällt. Das „Lochobjektiv“
wird vor- und zurückgeschoben, wobei man mit der Lampe
stets nachfolgt, um das scharfe Kraterbild auf der Oeffnung
zu halten, bis das vom Apparat entworfene Lichtfeld den
Projektionsschirm gerade bedeckt. Dann mißt man den
Abstand der Lochplatte vom Karton und hat damit die er-
forderliche Brennweite.
An Stelle des runden Loches kann man auch eine
spaltförmige Oeffnung anwenden, und zwar bietet diese
den Vorzug, ein wesentlich helleres Lichtfeld zu liefern;
der Spalt wird senkrecht oder wagerecht angeordnet, je
nachdem man das entworfene Lichtfeld der Breite oder
der Höhe nach auf den Projektionsschirm abpaßt. Ist man
hierüber im Zweifel, so stellt man den Spalt zuerst senk-
recht, mißt seinen Abstand vom Karton; darauf stellt man
ihn wagerecht, um neu einzustellen und wiederum zu
messen. Kommen dabei zwei verschiedene Brennweiten
heraus, so gilt die längere. Auch hier muß man beim Ein-
stellen dafür Sorge tragen, daß das Bild der Lichtquelle
auf dem Spalt liegt und daß das Lichtfeld mit reinen
Kanten, ohne rote oder blaue Säume, erscheint.
Die Loch- oder Spaltöffnung muß recht eng sein, da
sie sonst ein fehlerhaftes Ergebnis liefert: je breiter die
Oeffnung, desto größer wird der Abstand der Lochplatte
vom Karton. Dabei spielt das Verhältnis der Oeffnung zum
Diapositiv eine Rolle; wenn das Diapositiv (der Durch-
messer des Kartonausschnittes in der Bildbühne) zumal
größer ist als die Loch- bezw. Spaltbreite, so wird die ge¬
messene Brennweite um —i—tel zu lang sein. Der Fehler
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