Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 27.1913

DOI Artikel:
Liesegang, Franz Paul: Ein Verfahren zur Ermittelung der Objektivbrennweite für den Projektionsapparat
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0066

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ein Verfahren zur Ermittelung der Objektivbrennweite usiv. 53

wird sich also bei kleinen Diapositiven, die eine starke
Vergrößerung erfordern, und namentlich bei der kinemato-
graphischen Projektion bemerkbar machen. Nehmen wir
z. B. einen Kinematograph, dessen Fensterrähmchen 23 mm
breit ist, und benutzen als Lochobjektiv eine Oeffnung von
2,3 mm Breite, so ist w = 10 und der Fehler beträgt hin
d. h. die Brennweite ist um 1/ll kürzer als die gemessene
Strecke. Tatsächlich kommt man nun aber, namentlich
bei Benutzung eines Spaltes, mit einer viel geringeren
Oeffnungsbreite aus. Bei elektrischem Bogenlicht genügt
eine solche von ’/5 bis mm; dabei beträgt der Fehler für
kinematographische Apparate ungefähr 1 Prozent, während
er für Diapositivapparate viel geringer ist. Man darf
andererseits die Oeffnung nicht zu eng nehmen, lind zwar
nicht kleiner als etwa 0,15 mm; sonst werden die Säume des
Lichtfeldes infolge der auftretenden Beugungserscheinungen
verschwommen.
Es ist noch ein anderer Fehler in Erwägung zu ziehen,
an welchem das Verfahren ebenso wie die üblichen ein-
fachen Rechnungsregeln leidet: wir erhalten an Stelle der
Brennweite tatsächlich das Maß des Objektivauszuges, der
größer ist als die Brennweite. Dieser Fehler läßt sich in
der Weise korrigieren, daß man das Lichtfeld um das Maß
des Diapositivs (des Kartonausschnittes) größer entwirft als
das Lichtbild werden soll. Wo es sich um starke Ver-
größerungen handelt — und das gilt namentlich von der
kinematographischen Projektion — kann dieser Fehler ver-
nachlässigt werden.
Es steht noch ein anderes Verfahren frei, wonach man
an Stelle des Lochobjektivs einen Karton benutzt, welcher
den gleichen Ausschnitt in Diapositivgröße besitzt, wie der
für die Bildbühne gefertigte Karton. Man bringt ihn in den
Strahlenkegel und schiebt ihn so weit vor, bis der Licht-
schein den Schirm bedeckt (bezw. wenn man genau arbeiten
will, an einer Seite um Diapositivbreite über den Schirm
hinausgeht). Dabei kreuzen sich die Strahlen in der Mitte
zwischen den » beiden Kartons. Bei der Einstellung der
Lampe muß man darauf achten, daß beide Ausschnitte
richtig ausbeleuchtet sind: das Lichtfeld muß reine Ränder
zeigen ohne rote oder blaue Säume. Nach erfolgter Ein-
stellung mißt man den Abstand der beiden Kartons; die
Hälfte dieses Abstandes ist die erforderliche Brennweite.
Eine Ermittelung der Brennweite durch Visieren mittels
eines Kartons, wie er zu den anderen Versuchen benutzt
wurde und der in den Brennweitenabstand vom Auge
 
Annotationen