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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 27.1913

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Scheffer, Wilhelm: Eine Veränderung der Abstufung des Röhrenphotometers
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Freund, Leopold: Strahlungen als Heilmittel
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https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0189

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Strahlungen als Heilmittel

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Bereich der Belichtungen haben will, kann man durch Vor-
schalten einer grauen Dämpfungsplatte erreichen, daß die
beiden Stufenreihen aneinanderschließen. Man richtet das
zweckmäßig so ein, daß das letzte Feld der ersten und das
erste der zweiten Stufenreihe die gleiche Schwärzung zeigen.
Man hat dann einen Bereich der relativen Intensitäten von
1 bis fast 38,000. Die neue Abstufung hat sich für eine
größere Reihe praktischer Arbeiten recht bewährt. Die
Dämpfungsscheibe stellt man sich selbst mit Hilfe einer
angelaufenen Trockenplatte her. Natürlich darf man hierzu
nur solche Entwickler benutzen, die ein reinschwarzes Bild
ergeben.
Das Instrument wird von Herrn A. Stegemann,
Berlin, hergestellt; die Lochplatte ist von Herrn Töpfer
in Potsdam.

Strahlungen als Heilmittel.
Von Privatdozent Dr. Leopold Freund in Wien.
Bei Einwirkung kurzwelliger Strahlen auf eine Chinin-
lösung nimmt die klare Flüssigkeit eine tiefbraune Farbe
an, welche mit der Umwandlung des Chinins in Chinoidin
zusammenhängt. Die Lösung verfärbt sich auch nach
Sistierung der Bestrahlung und Deponierung derselben in
einer Dunkelkammer. Th. Brinch (Esbjerg)1) machte Ver-
suche, die in der Chininsulfatlösung aufgespeicherten Licht-
strahlen als Heilmittel zu verwerten. Bei experimenteller
Tuberkulose von Tieren sowie bei Knochentuberkulose von
Menschen hatte die Anwendung von 1,5 prozentigen, mit
Schwefelsäure angesäuerten Chininsulfatlösungen, die den
Kranken eingespritzt wurden, keinen Einfluß, wohl aber bei
einem alten Lupusgeschwür, welches durch Anwendung von
vorbelichteten Chininpräparaten angeblich zur Heilung ge-
bracht wurde.
Schon seit Jahren vertritt Freund den Standpunkt, daß
man bei Röntgenbehandlungen der bösartigen Geschwülste
und Geschwüre den Röntgenstrahlen alles aus dem Wege
räumen solle, was deren Wirkung durch Absorption zu
schwächen imstande sei. Wie berechtigt diese Forderung
ist, geht aus der Mitteilung Finsterers2) aus der Klinik von
Professor Hochenegg in Wien hervor, welcher einen vor-
1) „La semaine medicale“ 1912, S. 38.
2) „Wiener klin. Wochenschr.“ 1912, Nr. 23, S. 897.
Eder, Jahrbuch fttr 1913.

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