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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 27.1913

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Zaar, Karl: Ueber eine Aufnahmemethode für stereophotographische bezw. photogrammetrische Zwecke
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Hauberrisser, Georg: Schlitzverschluß oder Zentralverschluß?
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https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0102

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Schlitzverschluß oder Zentralverschluß?

Schiebung des Objektes vorgenommen wurde, können von
diesen Spiegelbildern, welche eine Objektsverschiebung
vortäuschen, auch Simultanaufnahmen gemacht werden.
Fig. 7 zeigt eine so gewonnene Spiegelphotographie
eines Funkens.

Sdilitzuersdilufj oder ZentralDersdilufj?
Von Dr. Georg Hauberrißer in München
Von den Anhängern des Schlitzverschlusses, oder wohl
richtiger, von den Fabrikanten desselben, wird immer be-
hauptet, daß bei einem Schlitzverschluß vor der Patte die
volle Lichtstärke des Objektives ausgenutzt würde, während
ein Zentralverschluß wie eine Blende wirke und infolge-
dessen bei voller Oeffnung des Objektives einen Teil des
einfallenden Lichtes ebenso zurückhalte wie eine Blende.
Bei sehr raschen Verschlußgeschwindigkeiten (L/500 oder
Viooo Sekunde) ist dies theoretisch zweifellos richtig, doch
muß man bedenken, daß bisher Zentralverschlüsse, die
wirklich so rasch gehen, nicht existieren.
Ich versuchte, diese Streitfrage auf praktischem Wege
zu lösen, und habe zwei Kameras mit gleichem Objektiv
— Zeiß-Tessar A= 15 cm —, von denen die eine,
nämlich Minimum Palmos, mit Schlitzverschluß ausgestattet
war, während die andere mit einem Kompoundverschluß
versehen war, verglichen. Ich habe beide Verschlüsse mit
einem besonderen Prüfungsapparat gemessen und bei beiden
Apparaten eine Geschwindigkeit herausgesucht, welche
beiden Verschlüssen gemeinsam war. Bei diesen Messungen
stellte sich nun ein sehr großer Nachteil der Schlitzver-
schlußkamera heraus, nämlich der, daß der Schlitzverschluß
anfangs langsam geht, und daß die Geschwindigkeit derart
zunimmt, daß die zu belichtende Platte im letzten Viertel
kaum halb so lange belichtet wird wie im oberen Viertel.
Weiter zeigte sich, daß die Geschwindigkeit bei einer be-
stimmten Einstellung nicht konstant war, und zeigten sich,
wie ich schon früher festgestellt habe („Phot. Rundschau“,
Jahrg. 24, S. 68), bei ein und derselben Schlitzbreite und
ein und derselben Federspannung Schwankungen von etwa
10 Prozent.
Beim Kompoundverschluß tritt der erstere Fehler selbst-
verständlich nicht ein, wohl aber zeigten auch hier die
verschiedenen Geschwindigkeiten bei ein und derselben
Verschlußstellung Differenzen von etwa 10 Prozent, je nach-
 
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