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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 27.1913

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Pfenninger, Otto: Blautonung
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https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0199

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Blautonung.

I87

Nach verschiedenen Versuchen gelang es mir endlich,
ein Verfahren zu finden, welches mir erlaubt, die Blau-
tonung von Positiven auf Glas oder Papier absolut sicher,
gleichmäßig und für Farbenphotographie mit richtiger Farbe
zu erhalten.
Die Bleichung geschieht in folgender Lösung:

A) Dreiprozentiges rotes Blutlaugen¬
salz, frisch angesetzt 100 ccm,
zehnprozentiges kohlensaures Natron,
Stocklösung. i° „
zehnprozentiges Ammoniumnitrat,
Stocklösung. 10 „
zehnprozentiges Chlornatrium, Stock-
lösung . 10 „

Statt des Natrons kann man Ammoniak verwenden,
jedoch werden die Bilder weniger kräftig und der Ton
wird mehr Violettblau. Obige Lösung zersetzt sich lang-
sam, bleibt aber für etwa 1/.2 Stunde arbeitsfähig und reicht
für maximal 24 Kabinettbilder aus. Das schwarzgraue
Bromsilberbild bleicht nicht vollständig aus, verwandelt
sich aber langsam in ein hell-graubraunes Bild. Das vor-
her trockene Positiv muß vor dem Einlegen in die Lösung
in gewöhnlichem Wasser etwas eingeweicht werden, um
eine reinliche und gleichmäßige Einwirkung der Chemi-
kalien zu begünstigen.
Das gebleichte Bild wird gewaschen und in der nach-
folgenden Lösung blau getont:
B) Dreiprozentiges Bromkalium, Stock¬
lösung .10 ccm,
zehnprozentige Essigsäure, Stock¬
lösung .10 „
dreiprozentige Eisenlösung, Stock-
lösung .40 „
Ich gebrauche gewöhnlich Ammoniumeisenalaun. Diese
Tonungslösung zersetzt sich ziemlich schnell und ist für nur
zwölf Kabinettbilder ausreichend. Einprozentige Salzsäure
statt Essigsäure kann benutzt werden, jedoch zersetzt sich
die Lösung dann noch schneller. Die Tonung ist vollendet,
wenn die Positive eine milchblaue oder stahlblaue Färbung
angenommen haben. Längeres Tonen schadet nicht und
verändert auch den Ton nicht. Die Bilder werden nun gehörig
gewaschen, dann in einer fünfprozentigen Fixiernatronlösung
5 Minuten nachfixiert, wieder gewaschen und in einer ein-
 
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