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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 27.1913

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Valenta, Eduard: Neue Apparate zur optischen Farbenprüfung
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https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0210

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Neue Apparate zur optischen. Farbenprilfung.

Prinzip subtraktiver Farbenmischung und besteht aus drei
kreisrunden, durchsichtigen Zelluloidscheiben, welche in je
zehn Sektoren geteilt sind, von denen j eder zehn verschiedenen
Intensitäten der Grundfarben Rot, Gelb und Blau entspricht.
Bei dem zusammengestellten, aus den drei Scheiben und
einer Grauscheibe bestehenden Apparate, dessen Scheiben
drehbar übereinander angeordnet sind, überdecken sich
nun diese Farbfelder teilweise, so daß sieben Farbenringe,
je ein primärer, roter, blauer und gelber, je ein sekundärer
orangefarbiger, grüner und violetter und ein tertiärer Ring ent-
stehen, welche sämtlich noch durch Grau abgedeckt werden
können. Die Bezeichnung der auf diese Weise zustande
kommenden Farbnuancen ist eine sehr einfache: 1 bezeichnet
die schwächste, 2 eine doppelt, 3 eine dreimal so starke
usw. Eine Mischfarbe ist also durch Angabe dieser Zahlen
charakterisiert, z. B. 5 Rot, 2 Gelb und 4 Blau usw.
Der Kall ab sehe Apparat ist daher geeignet, bei Pig-
mentfarben oder Stoffärbungen, welche im Licht unter
Aenderung des Farbentones ausbleichen (verschießen),
diese Aenderungen zu verfolgen und den Vorgang durch
Zeichnung von Kurven festzulegen, was bei derartigen
Untersuchungen von großem Werte ist.
Der Kallabsche Apparat läßt sich aber auch zu der
Bestimmung harmonischer Farbenzusammenstellungen mit
Vorteil verwenden, wie er auch als Unterrichtsmittel in der
Farbenlehre benutzt wird.
Für den Zweck der Analyse der optischen Zusammen-
setzung einer Farbe bei Prüfung der Lichtechtheit von Farben
auf bedruckten Papierflächen usw., hat es sich gezeigt,
daß der Kallabsche Farbenanalysator in der Form, wie er
derzeit in den Handel gebracht wird, gewisse Schwierigkeiten
bietet. Hier wären in erster Linie diejenigen zu erwähnen,
welche das Vergleichen einer in dem Apparat hergestellten
Farbennuance, auch wenn dieselbe durch das „Farbenfenster“
isoliert wurde, mit dem zu analysierenden Muster-bieten;
ferner der Umstand, daß das weiße Licht, welches von der
Oberfläche des mit der betreffenden Farbe bedruckten
Papieres reflektiert wird, störend die richtige Beobachtung
beeinflußt.
Diese Nachteile des Kal lab sehen Apparates sind auch
bei dem von Aron1) beschriebenen „Chromoskope“ nicht
vermieden. Der Aronsche Apparat enthält senkrecht zur
optischen Achse geschnittene Quarzplatten, welche im

D „Ann. d. Phys.“ 24. Jahrg., Bd. 33 (1910), S. 799.
 
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