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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 27.1913

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Halbertsma, Nicolaas Adolf: Die Parallelkohlenbogenlampe
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https://doi.org/10.11588/diglit.45029#0220

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Die Parallelkohlenbogenlampe.

eine andere Art entzündet werden. Am zweckmäßigsten
geschieht dieses vermittelst eines Kohlestückchens, das man
an den beiden Kohlenspitzen gleichzeitig vorbeiführt. Hier-
durch wird der Bogen von der einen Kohlenspitze zur
anderen herübergezogen und brennt sofort in der richtigen
Weise. Da beide Kohlen federnd gelagert sind, kann man
auch eine gegen die andere andrücken und dann wieder
in die alte Lage zurückführen, wodurch der Lichtbogen an
der Berührungsstelle, etwa i cm von den Kohlenenden
entfernt, entsteht. Bei hoher Stromstärke wandert der
Bogen dann sogleich nach vorn, aber da er bei Strom-
stärken von 5 Ampere hierzu mehrere Minuten braucht
und bei 4 Ampere unter Umständen gar nicht nach vorn
geht, indem die magnetische Blaswirkung des Stromes nicht
mehr genügend stark ist, so ist im allgemeinen die erst-
genannte Zündungsart, die von Schultz-Hencke empfohlen
wurde („Photograph“ 1911, S. 144), vorzuziehen.
Es ist selbstverständlich, daß sich bei der Parallelkohlen-
lampe eine Regulierung nicht umgehen läßt, und zwar ge-
schieht diese von Hand. Der Regulierungsvorgang ist aber
bei der Parallelkohlenlampe vom Bogen auf die Lage des
Lichtpunktes verlegt. An Stelle der Abbrandregulierung ist
eine Fokusregulierung getreten; beim Abbrand der par-
allelen Kohlen bleibt zwar ihr Abstand ungeändert und somit
die Lichtstärke konstant; dafür entfernen sie sich aber vom
Kondensator, und der Regulierungsvorgang besteht darin,
daß die Kohlen von Zeit zu Zeit wieder vorgedreht werden.
Theoretisch erscheint diese Regulierungsart unzulässig, da
sich bei ihr die Einstellung der Lichtquelle fortwährend
ändert — praktisch haben diese Aenderungen aber nur eine
geringe Bedeutung, da sie innerhalb enger Grenzen vor
sich gehen und da die unkorrigierten Kondensorlinsen keinen
genau definierten Brennpunkt haben, sondern eine Brenn-
linie. Solange man innerhalb dieser Brennlinie bleibt, d. h.
die Kohlen nicht mehr als etwa 1 cm vor die Mittelstellung
dreht und nicht weiter als 1 cm zurückbrennen läßt, solange
leidet das projizierte Bild nicht unter der Verschiebung,
indem weder Unschärfen, noch Farben auftreten. Da der
Abbrand der Kohlen von 2 cm etwa 10 bis 15 Minuten Zeit
beansprucht, genügt eine Regulierung in diesem Zeit-
abstande.
Die Mittelstellung der Kohlenspitzen, die zweckmäßig
beim Einstellen der Lampe eingehalten wird, ist durch einen
Bügel gekennzeichnet. Er befindet sich 25 mm vor der als
Führung dienenden Melalith-(Speckstein-) scheibe. Wird
 
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