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Rott, Hans; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 9,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Bruchsal (Kreis Karlsruhe) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1369#0348
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314

AMT BRUCHSAL — UNTERGROMBACH

Sakraments-
häuschen

Kelche

Haus

Das Sakramentshäuschen, von der Kirchenvisitation 1683 als das vorzüglichste
Werk im Speierer Bistum gepriesen, jetzt verschwunden (Mone, Die bild. Künste 107,
110, transferiert es von hier nach Weiher, wo es nicht vorhanden).

Taufstein. Fuß aus reichem, spätgotischem Stabwerk gebildet. Das Becken derbe
Arbeit des 17. Jhs., der hölzerne Deckel solche des 18. Jhs.

Kelche. 1. Silber, vergoldet. Schönes Bandwerk mit Rosengirlanden an Fuß
und Kupa. Um 1730. Beschauzeichen Augsburg, Meistermarke 1 im Dreipaß. —
2. Ebenso. Auf dem sechspassigen Fuß das Bistumskreuz eingraviert. Verzierter Nodus,
die Kupa erneuert. Das übrige gute Speierer Arbeit, um 1520. Meistermarke undeutlich.

Ähnliches Stück, ebenfalls mit Speie
rer Marke, zu Rußheim.

Die Fach werkbauten großen-
teils städtisch verputzt.

Haus Nr. 16 »Zum Löwen«.
Hübsches schmiedeeisernes Wirts-
schild des 18. Jhs. Am alten hohen
Torbogen die Zahl 1567, Steinmetz-
zeichen und Hausmarke.

Haus Nr. 17. Zweigeschossig.
mit regelmäßigem Riegelwerk und
Überkragungen. Hohes Keller-
geschoß und Vorbau nach der Hof-
seite. Teilweise alte Hohlziegel-
deckung. 17. Jh. Vernachlässigt
und nach der Straße verputzt.

Haus Nr. 26. Fachwerkbau
von 1700 mit Fenstervorkragungen
und ausladendem Obergeschoß.

Haus Nr. 32. Zweigeschossig,
mit teilweise durchlaufenden Stän-
dern und Streben. Nach der Straßen-
Das konstruktiv sehr bemerkens-

Fig. 133. Fachwerkhaus Nr. 32 zu Untergrombach.

seite eine Galerie auf Bügen mit eigener Verdachung

werte, allerneuestens wieder gänzlich verputzte Haus eines der ältesten der Gegend.

Vielleicht noch 16. Jh. (Fig. 133.)

Madonnenstatue auf der Weltkugel hinter der Kirche, von 1753. Volkstümliches
Barock, sehr bewegt.

Bildstock am Treppenaufgang zur Michaelskapelle von 1748, gestiftet von H W
und M W. Den Fleischerberuf deuten die Axt und der Stierkopf darunter an.

Kapelle Michaelis Archangeli auf dem Michaelsberg (Fig. 134). Sie wird 1346
erwähnt; 1401 der»Cappelberg« bei Untergrombach genannt. Zweifellos ist es eine ins frühe
Mittelalter zurückgehende Kapelle, wohl an der Stelle einer römischen Kultstätte errichtet.
Im Jahre 1472 erfolgte ihr Umbau durch den Werkmeister der Untergrombacher
Pfarrkirche, Hans Frosch. Auf einem Quader an der Nordwestecke des Langhauses, der
bei der Herstellung der Kirche im 18. Jh. wieder verwandt wurde, steht die stark ver-
witterte Inschrift in gotischer Minuskel: Rensei ■ Frosch ■ \/ ■ Anno l doni l m l cccc 11 l
 
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