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Aus'mWeerth, Ernst [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des christlichen Mittelalters in den Rheinlanden (3. Band): Bildnerei — Leipzig: T. O. Weigel, 1868

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https://doi.org/10.11588/diglit.18499#0044
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40

FIIAUENBERG.

8.

Romanisches Portal am Westeingange der Kirche. Höhe 12^'. Der Thürsturz zeigt in
flachem Relief zwei in einander geschlungene, sich in den Schwanz beissende Schlangen nebst
zwei heranspringenden Löwen. Von dem ornamentirten Thürpfosten, deren Dickseiten in unserer
Abbildung geometrisch nebengezeichnet sind, zeigt diejenige links ebenfalls eine Schlange.
Die freistehenden Säulen haben Eckblätter an den Basen und dürften später hinzugefügt sein.

9.

In den Bogenfeldern über den beiden Thüren, welche aus dem Chore nördlich und
südlich in die Sacristeien führen, befindet sich je eine in Stein sculptirte, sitzende, hohe
Prophetengestalt. Unsere Abbildung zeigt diejenige der südlichen Thüre , welche auf einem
Spruchbande die Worte verkündet: Asperges: me: Hyssopo: et mundabori: Ps. 8 13tes
Jahrhundert.

10.

Gravirte Metallplatte vom Grabe des Abtes Adam von Herzogenrath, ungefähr 8' hoch und
aus fünf Stücken zusammengesetzt. Die Randschrift, welche ihrer Erneuerung halber auf
der Abbildung wegblieb, lautet: Ano. dorn, incarnationis millesimo quadriogentesimo octoge-
simo tertio obiit reverend. dominus Adamus de Hertzogenrade. Requiescat in pac(e) Amen.
Die Platte ist vor einigen Jahren renovirt und von ihrer ursprünglichen Stelle an die Wand
des nördlichen Seitenschiffes versetzt.

11.

Silbervergoldete, im Dreieeck angelegte Monstranz, 28" hoch, breit im Fusse.

Der Rand unter dem Glase trägt die Namen der h. Dreikönige: Jaspar. Melcior. Baltasar.9

FRAUENBERG.

Angeblich 699 schon als villa im Zülpicherg-au genannt, 1 ward 1067 vom Erzbischof
Anno II. durch die Gründung und den Bau einer Stiftskirche ausgezeichnet, 2 von welcher
sich in jetziger Pfarrkirche nur geringe Spuren nachweisen lassen. 3

8. Die schwarz aufgemalten Worte sind dem 31sten Psalm, diejenigen der andern Propheten-
gestalt: Lavabo inter innocentes manus meas, dem 70ten Psalm entnommen.

9. Eine Abbildung dieser Monstranz hat auch das Organ f. ehr. K. III. Nr. 21. — Ausser
mehreren romanischen mit symbolischen Figuren versehenen Capitellen, die wir der archi-
tektonischen Abtheilung unseres Werkes vorbehalten, besitzt die Kirche zu Brauweiler
noch aus der zweiten Hälfte des 16ten Jahrb.. im Eenaissancestil den sehr schönen An-
toniusaltar, aus der Zopfperiode ebenfalls einen geschnitzten Altar, Beichtstühle, Chor-
schranken und Grabsteine.

1. Binterim, Erzdiöcese I. p. 162.

2. Lacomblet, I. 209. Katzfei, Geschichte von Münstereifel, II. p. 76.

3. Organ für christl. Kunst, 1863, p. 99.
 
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