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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 52.1936-1937

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Gebhart, Hans: Max Lange
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https://doi.org/10.11588/diglit.16484#0085

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Max Lange. Büste des Komponisten Max Reger

Fot. Leo Beck, Mihichen

Max Lange. Von Hans Gebhart

„Unsere Zeit ist in ihrem Wesen zutiefst unkünst-
lerisch." Das spricht sich langsam zwar, aber hart
nackig immer weiter herum. Und es hat gar nichts
mit ,.Untergangsgeunke'" zu tun. wenn uns der
nüchterne Tatbestand das Gerücht zu bestätigen
scheint. Wir begrüßen es daher dankbar, wenn in
der Monatsschrift ..Völkische Kultur"' R. v, Schöfer
die Dinge beim Namen nennt, gefährliche Yernebe-
lungen klärt und damit das tut, was für eine auf-
steigende Zukunft vom Schrifttum aus getan wer-
den kann und muß. Es wird Zeit, daß die geschäf-
tigen, verdächtig oft mit Herzblut getränkten Fe-
dern, die jede Mittelmäßigkeit zu einer künstleri-

schen Erscheinung kosmischen Ausmaßes empor-
schreiben, wieder in nüchterne Tinte getaucht wer-
den. Ohne die Absicht, an dieser Stelle mit Bedacht
den künstlerischen Gehalt unserer Stunde zu wägen,
begnügen wir uns mit dem kurzen Hinweis auf
einige unleugbare Tatsachen: Der Allgemeinheit
mangelt in ihrer beherrschenden Breite jede innere
Anteilnahme an Dingen der großen Kunst. Kunst
wird nicht als lebensnotwendig empfunden. Kein
lebendiger Kult etwa bringt Volk und Künstler in
einen Zusammenklang. Dagegen besagt die Tat-
sache nichts, daß eine Reihe von gültigen Kunstschöp-
fungen und echten Künstlern aufgewiesen werden

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