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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 52.1936-1937

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Brugmann, Walter: Von den Nürnberger Parteibauten
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https://doi.org/10.11588/diglit.16484#0317

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Kongreßbau Nürnberg. Inneres. Nach Modell

Entwurf von Arch. Prof. Ludwig Ruff f

Von den Nürnberger Parteibauten. Von Stadtbaurat Prof. Walter Brugmann, Nürnberg

In schnellem Tempo schreitet der Ausbau des
Reichsjiarteitaggeländes voran. Immer neue Bauten
und Anlagen werden in Angriff genommen: Luitpold-
arena, Ivongreßbau. Zeppelinarena, große Straße,
Märzfeld, Lagerbauten und Bahnanlagen, überall
ein Heer von Arbeitern. Schwerlich wird man zur
Zeit ein Gebiet finden, wo so gewaltige Großbau-
stellen in unmittelbarer Nachbarschaft liegen.
Allein schon dieser Arbeitsrhythmus wird zu einem
mitreißenden Erlebnis.

Die ungewöhnlichen Dimensionen der Anlagen
vermitteln völlig neue Maßstäbe. Auf Grund der
gewonnenen Erkenntnisse wird auch an den älteren
Anlagen dauernd gefeilt und gearbeitet. So sind
z. B. an der 1955 bereits erstmalig benutzten Luit-
poldarena auch heute noch Bauarbeiten im Gang.
Der Führer legte im Jahre 1953 in einer eigen-
händigen Skizze die künftige Gestalt dieser Arena
fest. Nach seinen Weisungen entstand im Laufe

dreier Jahre die Luitpoldarena in ihrer heutigen
Gestalt. Ihr liegt der hohe Gedanke zugrunde, die
lebendige Kraft der Bewegung dem Gedächtnis der
Toten des Weltkrieges gegenüberzustellen. In hehrer
Symbolik wird dieser Gedanke zur Tat, wenn in
der Stunde der Gefallenenehrung der Führer von
den lebendig webenden Fahnen und den Standar-
ten auf dem granitenen Wege hinüberschreitet zu
dem Totenmal des Weltkrieges. Dieser Weg bildet
auch äußerlich die Achse der Anlage. Er durch-
schneidet das quergestellte Rechteck der Aufmarsch -
fläche, dem—gegenüber dem Gefallenendenkmal—
die Führertribüne in einem ausgebuchteten, in drei
großen Erdterrassen ansteigenden Halbrund ange-
fügt ist. Hinter der Mitte der Ehrentribüne ragen
die bekannten drei riesigen Fahnen auf. Beiderseits
wird der Bau durch niedere Türme abgeschlossen,
die große Hoheitszeichen tragen. Diese Adler, ge-
schaffen von Prof. Schmid - Ehmen, sind Meister-

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