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Praehauser, Ludwig: Über den Bildhauer Roland von Bohr
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.16484#0188
Roland von Bohr. Eva. Teilstück
Über den Bildhauer Roland von Bohr. Von Ludwig Praehauser
Die Art, wie jemand erzählt, ist meist bezeichnend
für seine Art, die Menschen zu sehen und zu erfas-
sen, sie ist auch Aussage für sein inneres Abbild der
Außenwelt. Wenn Bohr im Freundeskreis von sei-
nen Begegnungen erzählt, merkt man sofort den
Plastiker: mehr als durch Worte, die oft nur zäh
hervorkommen, ergibt sich durch wechselnde Ge-
bärden und Haltung eine Schilderung, die das We-
sen des Erlebten wie in einer körperhaften Form zu
packen sucht, es gleichsam unsichtbar zur Gestalt
kneten möchte, damit es der Vorstellung der Zu-
hörer in kräftiger Deutlichkeit gegeben werde. Sein
Erzählen geht nicht leicht vor sich, Lust und Hem-
mung halten sich dabei ebenso die Waage wie bei
seinem Schaffen. Viel bietet seine Phantasie ihm
dar: die Fülle zu klären zum Werk, kostet meist
qualvolle Uberwindung.
Seine ersten Werke, die den jungen Wiener, den
Schüler Wackeries undHanaks, bekannt machten —
es waren Aufträge in der Schweiz —, drücken schon
173
Über den Bildhauer Roland von Bohr. Von Ludwig Praehauser
Die Art, wie jemand erzählt, ist meist bezeichnend
für seine Art, die Menschen zu sehen und zu erfas-
sen, sie ist auch Aussage für sein inneres Abbild der
Außenwelt. Wenn Bohr im Freundeskreis von sei-
nen Begegnungen erzählt, merkt man sofort den
Plastiker: mehr als durch Worte, die oft nur zäh
hervorkommen, ergibt sich durch wechselnde Ge-
bärden und Haltung eine Schilderung, die das We-
sen des Erlebten wie in einer körperhaften Form zu
packen sucht, es gleichsam unsichtbar zur Gestalt
kneten möchte, damit es der Vorstellung der Zu-
hörer in kräftiger Deutlichkeit gegeben werde. Sein
Erzählen geht nicht leicht vor sich, Lust und Hem-
mung halten sich dabei ebenso die Waage wie bei
seinem Schaffen. Viel bietet seine Phantasie ihm
dar: die Fülle zu klären zum Werk, kostet meist
qualvolle Uberwindung.
Seine ersten Werke, die den jungen Wiener, den
Schüler Wackeries undHanaks, bekannt machten —
es waren Aufträge in der Schweiz —, drücken schon
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