Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 52.1936-1937

DOI Artikel:
Kuhn, Alfred: Anto Carte, [2]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.16484#0191

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Roland von Bohr. Figuren für das Salzburger Festspielhaus

Anto Carte

Fortsetzung von Seite 171

Anto Carte ist 1886 in Möns geboren. Sohn armer
Eltern, wird er Lehrling hei einem Dekorateur,
zeichnet und malt in den Abendstunden, bis er ein
kleines Stipendium erhält, das es ihm gestattet, auf
die Akademie nach Brüssel zu gehen. Nach voll-
endeter Ausbildung und einer Reise nach Paris,
bleibt doch noch immer die Notwendigkeit eines
profanen Broterwerbes. Carte muß weiter ein
,.Sonntagsmaler" sein. Da auf einmal wird Ver-
haeren auf ihn aufmerksam. Beziehungen spinnen
sich an. Carte illustriert poetische Werke des gro-
ßen Dichters. Der Ruhm kommt und damit auch
die materielle Möglichkeit, sich jetzt ganz der
Kunst widmen zu können. Es ist die Zeit nach dem
Krieg. Religion und Volkstum, in jenen Tagen be-
sonders tief empfundene Dinge, erfüllen ihn. Eine

große monumentale Produktion beginnt. 1925 geht
der Künstler nach Italien, Siena und Florenz. Ganz
einfach zu malen, wird sein Ziel.
So sind dann nach und nach alle die großen Kompo-
sitionen entstanden, von denen viele in Museen, be-
sonders in amerikanischen, gelandet sind. Auch die
Kirchen sind auf Cartes Werke aufmerksam ge-
worden. Zwei Professuren des belgischen Staates
sichern ihm die Existenz.

Wenn der Verfasser dieses, der Anto Cartes Kunst
auf der belgischen Abteilung der Venezianischen
Biennale kennengelernt, sie einem deutschen Pu-
blikum zu vermitteln bestrebt ist, so tut er es, weil
er glaubt, daß es sich hier um eine große, christ-
liche und volksgebundene Kunst handelt.

176
 
Annotationen