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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 52.1936-1937

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Wallner, Hans: Ernst August Freiherr von Mandelsloh
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https://doi.org/10.11588/diglit.16484#0168

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Ernst August von Mandelsloh. Blick auf Gmunden

Ernst August Freiherr von Mandelsloh. Von Hans Wallner

Mandelsloh ist nicht den landläufigen Weg zur nungen, zeugen von seinem Ernst. Als Mandelsloh
Kunst gegangen. Die Kunstschule ist in der Kurve dann seine ersten Pastelle zeigte, waren alle, die
seiner Entwicklung nicht verzeichnet. 1886 alsNach- diese Blätter sahen, ehrlich begeistert. Das waren
komme eines uralten deutschen Adelsgeschlechtes keine Pastelle, wie solche sonst gemalt werden, son-
geboren, war er von seinem Vater, der Hannover dem Gemälde von so vollendeter malerischer Fein-
verließ und es in österreichischen Diensten zum heit. von soviel Glanz und Reichtum der maleri-
hohen Kavallerieoffizier brachte, wieder zum Sol- sehen Möglichkeiten, daß man einem Pastell nie
daten bestimmt worden. und nimmer solche Ausdruckskraft zugetraut hätte.
Es kamen die Militärjahre, die Kriegsakademie in Plötzlich, von einem Tag zum andern, legte aber
Wien, dann als gewaltiger Abschnitt in seinem Le- der Künstler seine Pastellstifte zur Seite und griff
ben der Krieg, den er an allen Fronten, oftmals auch zu den Aquarellfarben. Und was da herauskam, war
in deutschen Truppenverbänden, zuerst als Kavalle- wieder etwas wesentlich anderes, als man sich sonst
rieoffizier, dann als Flieger und zuletzt als Gene- unter einem Aquarell vorstellt. Schon das war neu,
ralstabsoffizier mitmachte. Als der Krieg zu Ende daß er sich seine Aquarelle mit verdünnter Tusche
war. schloß auch die militärische Laufbahn des Ge- vorzeichnet. So wird Mandelsloh die Tuschzeich-
neralstabshauptmanns. Dann folgen elf Jahre im nung zur Grundlage in seinen Aquarellen. Wenn
Rheinland. Diese elf Jahre sind die Jahre des Rin- man nun in den Ausstellungsverzeichnissen seine
gens mit seiner Kunst. Wie er alles im Leben gründ- Blätter als aquarellierte Federzeichnungen benennt,
lieh nahm, so auch seine künstlerischen Studien. so ist dies vollkommen unrichtig. Man denkt da an
Kisten, gefüllt mit Figuren- und Landschaftszeich- eine Federzeichnung, die aquarelliert ist. Bei Man-

Kunst f. Alle. Jahrg. 52, Heft 7, April 1937

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