Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 52.1936-1937

DOI Artikel:
Die Eröffnung des Hauses der Deutschen Kunst in München am 18. Juli 1937: die Rede des Führers
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.16484#0296

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Foto Jaegcr dsr Goergen, München

Prof. P. L. Troosr. Eingangshalle im Haus der Deutschen Kunst in München

Die Eröffnung des Hauses der Deutschen Kunst in München am 18. Juli 1937

Die Rede des Führers*)

Als vor vier Jahren die feierliche Grundstein-
legung dieses Baues stattfand, waren wir uns alle
bewußt, daß nicht nur der Stein für ein neues
Haus gesetzt, sondern der Grund gelegt werden
mußte für eine neue und wahre deutsche Kunst. Es
galt, eine Wende herbeizuführen in der Entwick-
lung des gesamten deutschen kulturellen Schaffens.
Vielen war es schwer gefallen, das Wort .Münch-
ner Glaspalast" zu verlieren und diesem Neubau
auch einen neuen Namen zu geben. Trotzdem fan-
den wir es damals für richtig, das Haus, das in
seinen Räumen die Fortsetzung jener einst berühm-
testen deutschen Kunstausstellung erfahren sollte,
nicht als neuen Glaspalast, sondern als das .Haus
der Deutschen Kunst" zu proklamieren. Denn ge-

*) Um die groDe Rede des Führers bei der Eröffnung des Hauses der
Deutschen Kunst wenigstens in ihren entscheidenden Teilen brin-
gen zu können, verschieben wir einen Teil der beabsichtigten Ab-
bildungen nach Werken der Eröffmuigsausstellung wie auch die
textliche Würdigung der Abteilung Malerei der Ausstellung in das
nächste Heft.

rade dadurch war auch die Frage, ob es denn noch
überhaupt eine deutsche Kunst gebe, zu prüfen und
zu beantworten.

Der Zusammenbruch und allgemeine Verfall
Deutschlands war. wie wir wissen, nicht nur ein
wirtschaftlicher oder politischer, sondern ein in viel-
leicht noch viel größerem Ausmaße kultureller ge-
wesen. Dabei war auch dieser Vorgang nicht durch
die Tatsache des verlorenen Krieges allein zu er-
klären. Solche Katastrophen haben Völker und
Staaten sehr oft heimgesucht, und gerade sie sind
dann nicht selten der Ansporn für ihre Läuterung

und damit innere Erhebung gewesen......

Freilich, der wirtschaftliche Verfall war natur-
gemäß am fühlbarsten, weil nur er der großen
Masse am eindringlichsten zum Bewußtsein kom-
men konnte. Ihm gegenüber wurde der politische
Zusammenbruch von zahlreichen Deutschen ent-
weder glatt abgestritten oder zumindest nicht an-
erkannt, während der kulturelle von der überwie-

Kunst f. Alle, Jahrg. 02. Heft 12, September 19ST

273
 
Annotationen