Judentum verstand es be-
sonders unter Ausnützung
seiner Stellung in der Presse,
mit Hilfe der sogenann-
ten Kunstkritik nicht nur
die natürlichen Auffassun-
gen über das "Wesen und die
Aufgaben der Kunst sowie
deren Zweck allmählich zu
verwirren, sondern über-
haupt das allgemeine ge-
sunde Empfinden auf die-
sem Gebiete zu zerstören.
An Stelle des normalen
Menschenverstandes undln-
. stinktes traten bestimmte
Schlagworte, die dank ihrer
dauernden Wiederholung
langsam eben doch einen
großen Teil der sich mit
Kunstdingen beschäftigen-
den oder die Kunstaufgaben
beurteilenden Menschen
entweder unsicher machten
oder zumindest so ein-
schüchterten, daß es diese
dann nicht mehr wagten,
gegen den dauernden Strom
solcher Phrasenflüsse ernst-
lich und offen anzukämpfen.
Angefangen von Behaup-
tungen allgemeiner Art wie
zum Beispiel der, daß die
Kunst international sei, bis
zu den Analvsierungen des
Kunstschaffens durch be-
stimmte, im Grunde genom-
men aber nichtssagende
Ausdrücke, bewegt sich der
Paul Roloflf. Bildnis Prof. P. L. Troost fortgesetzte Versuch der
Aus der Eröffnungsausstellung im Haus der Deutschen Kunst in München Verwirrung des gesunden
Menschenverstandes und
Instinktes. Indem man die
Kunst einerseits nur als
genden Mehrheit unseres \ olkes weder gesellen noch ein internationales Gemein Schaftserlebnis ausgab
verstanden wurde.....Daher gelang es auch, den und damit überhaupt jedes Verständnis für ihre
wirtschaftlichen Zusammenbruch der Nation viel Volksverbundenheit tötete, verband man sie dafür
schwerer durch Schlagwörter oder Phrasen zu ver- desto mehr mit der Zeit, das heißt also: Es gab nun
bergen als den politischen.....Viel erfolgreicher gar keine Kunst der Völker oder besser der Pvassen
und vor allem anhaltender war demgegenüber die mehr, sondern nur jeweils eine Kunst der Zeiten.....
durch Schlagwort und Phrase erreichte Verwirrung Daher gibt es auch heute (nach dieser Theorie) keine
der Ansichten über das Wesen der Kultur im allge- deutsche, keine französische, japanische oder chine-
meinen und des deutschen Kulturlebens und Kultur- sische Kunst, sondern einfach eine .moderne'.
Verfalls im besonderen. Zunächst ist Demnach ist also die Kunst als solche nicht nur
1. der Kreis derer, die sich bewußt mit kulturellen vollkommen losgelöst von volklichen Ausgängen,
Dingen befassen, natürlich nicht annähernd so groß sondern der Ausdruck eines bestimmten Jahrgan-
wie die Zahl jener, die sich mit wirtschaftlichen ges, der heute mit dem Wort .modern" gekenn
Aufgaben beschäftigen müssen: zeichnet ist und mithin morgen natürlich unmo-
2. hatte sich auf diesem Gebiet mehr wie auf jedem dem, weil veraltet, sein wird. Durch eine solche
anderen das Judentum jener Mittel und Einrich- Theorie wird dann allerdings die Kunst und Kunst-
tungen bemächtigt, die die öffentliche Meinung betätigung endgültig gleichgesetzt dem Handwerk
formen und diese damit letzten Endes regieren. Das unserer modernen Schneidereien und Modeateliers.
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sonders unter Ausnützung
seiner Stellung in der Presse,
mit Hilfe der sogenann-
ten Kunstkritik nicht nur
die natürlichen Auffassun-
gen über das "Wesen und die
Aufgaben der Kunst sowie
deren Zweck allmählich zu
verwirren, sondern über-
haupt das allgemeine ge-
sunde Empfinden auf die-
sem Gebiete zu zerstören.
An Stelle des normalen
Menschenverstandes undln-
. stinktes traten bestimmte
Schlagworte, die dank ihrer
dauernden Wiederholung
langsam eben doch einen
großen Teil der sich mit
Kunstdingen beschäftigen-
den oder die Kunstaufgaben
beurteilenden Menschen
entweder unsicher machten
oder zumindest so ein-
schüchterten, daß es diese
dann nicht mehr wagten,
gegen den dauernden Strom
solcher Phrasenflüsse ernst-
lich und offen anzukämpfen.
Angefangen von Behaup-
tungen allgemeiner Art wie
zum Beispiel der, daß die
Kunst international sei, bis
zu den Analvsierungen des
Kunstschaffens durch be-
stimmte, im Grunde genom-
men aber nichtssagende
Ausdrücke, bewegt sich der
Paul Roloflf. Bildnis Prof. P. L. Troost fortgesetzte Versuch der
Aus der Eröffnungsausstellung im Haus der Deutschen Kunst in München Verwirrung des gesunden
Menschenverstandes und
Instinktes. Indem man die
Kunst einerseits nur als
genden Mehrheit unseres \ olkes weder gesellen noch ein internationales Gemein Schaftserlebnis ausgab
verstanden wurde.....Daher gelang es auch, den und damit überhaupt jedes Verständnis für ihre
wirtschaftlichen Zusammenbruch der Nation viel Volksverbundenheit tötete, verband man sie dafür
schwerer durch Schlagwörter oder Phrasen zu ver- desto mehr mit der Zeit, das heißt also: Es gab nun
bergen als den politischen.....Viel erfolgreicher gar keine Kunst der Völker oder besser der Pvassen
und vor allem anhaltender war demgegenüber die mehr, sondern nur jeweils eine Kunst der Zeiten.....
durch Schlagwort und Phrase erreichte Verwirrung Daher gibt es auch heute (nach dieser Theorie) keine
der Ansichten über das Wesen der Kultur im allge- deutsche, keine französische, japanische oder chine-
meinen und des deutschen Kulturlebens und Kultur- sische Kunst, sondern einfach eine .moderne'.
Verfalls im besonderen. Zunächst ist Demnach ist also die Kunst als solche nicht nur
1. der Kreis derer, die sich bewußt mit kulturellen vollkommen losgelöst von volklichen Ausgängen,
Dingen befassen, natürlich nicht annähernd so groß sondern der Ausdruck eines bestimmten Jahrgan-
wie die Zahl jener, die sich mit wirtschaftlichen ges, der heute mit dem Wort .modern" gekenn
Aufgaben beschäftigen müssen: zeichnet ist und mithin morgen natürlich unmo-
2. hatte sich auf diesem Gebiet mehr wie auf jedem dem, weil veraltet, sein wird. Durch eine solche
anderen das Judentum jener Mittel und Einrich- Theorie wird dann allerdings die Kunst und Kunst-
tungen bemächtigt, die die öffentliche Meinung betätigung endgültig gleichgesetzt dem Handwerk
formen und diese damit letzten Endes regieren. Das unserer modernen Schneidereien und Modeateliers.
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