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Vereine und Gesellschaften. — Ausgrabungen und Funde. — Vermischtes.
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Österreich 1 für 1200 M., Schweden 3 für 2900 M., die Schweiz
(Böcklin) 4 für 08 000 M. Von den verkauften Werken
blieben in Deutschland 114 Nummern für 191 353 M., hier-
von erwarben S. k. H. der Prinzregent Luitpold 0 Nummern
für 8100 M., der bayerische Staat für die königliche Pina-
kothek in München 4 für 52 000 M., deutsche Galerien 9 für
32 400 M., Privatkäufer aus München 18 für 11520 M. und
Privatkäufer aus dem übrigen Deutschland 67 für 87 333 M.,
nach Amerika wurden verkauft 8 für 16 263 M., England 4
für 1270 M., Frankreich 1 für 3000 M., Italien 1 für 240 M.,
Österreich-Ungarn 16 für 17 527 M., Rumänien 3 für 1513 M.,
Schweden 1 für 8000 M., der Schweiz 2 für 35 400 M. In
der Frühjahrsausstellung wurden außerdem verkauft 34 Num-
mern zu 19 280 M., fast ausschließlich Werke Münchener
Künstler.
erhaltenen Stadions zu dem Funde einer mit Inschrift ver-
sehenen Basis geführt, die laut Inschrift ein statuarisches
Werk des Thrasymedes aus Paros, eines Nebenbuhlers des
Praxiteles, getragen hat. Bei der großen Höhe der An-
schüttung, die 7 Meter übersteigt, wird das Suchen nach der
Statue selbst, auf deren Auffindung man sich Hoffnung macht,
mit bedeutenden Kosten und Schwierigkeiten verbunden sein.
VERMISCHTES.
0 Die feierliche Legung des Schlusssteins zum deutschen
Reichstagsgebäude in Berlin hat am 5. Dezember stattgefun-
den. Der Scblussstein wurde in der großen Mittelrotunde
der Wandelhalle hinter dem Haupteingang gelegt. Der
Kaiser that seine Hammerschläge mit den Worten: „Pro
gloria et patria!" Aus Anlass der Feier hat der Erbauer
Aquarellirte Federzeichnung von A. Achenbach.
VEREINE UND GESELLSCHAFTEN.
* In Wien hat sich im Schöße der Künstlergenossen-
schaft ein Architekten-Klub gebildet, dessen Zweck die Wah-
rung und Förderung der künstlerischen Interessen bei allen
architektonischen Fachfragen bildet. Namentlich dem kunst-
feindlichen oder gegen die Interessen der Kunst sich gleich-
giltig verhaltenden bureaukratischen Element soll auf diese
Weise mit Energie entgegengetreten werden. Der Klublei-
tung gehören gegenwärtig die Architekten A. Streit als Ob-
mann, Emil R. v. Förster als Obmann-Stellvertreter, A. v.
Wielemans als Kasseverwalter, H. Giesel als Schriftführer,
K. König und Fr. Schachner als Verwaltungsmitglieder an.
AUSGRABUNGEN UND FUNDE.
*„* Die Fortführung der Ausgrabungen in Epidauros,
die auf Kosten der Griechischen Archäologischen Gesellschaft
vorgenommen werden, hat bei der Freilegung des sehr Wohl-
des Hauses, Baurat Wallot, den Titel „Geheimer Baurat"
erhalten.
Auf Schloss Runkelstein bei Bozen, das jetzt durch kaiser-
liche Huld schon seit Jahresfrist die glückliche Besitzerin
der uralten Burg ist, wurde am 4. Oktober, dem Namensfeste
des Kaisers Franz Joseph, eine prächtige, nach dem Entwürfe
des Architekten Odilo von Mayrhausen vom Bildhauer
Lechner aus Laaser Marmor angefertigte Gedenktafel ent-
hüllt, die folgende Inschrift trägt: „Sehloss Runkelstein, er-
baut 1237 von Friedrich und Berchtold von Wangen, gelangte
1391 als Lehen des Bistums Trient an die Familie Vintler,
welche es mit Malereien schmückte. Kaiser Max I. restau-
rirte Schloss und Wandgemälde. Später Cyprian von Nord-
heim, Georg von Frundsberg, den Rittern von Brandis, den
Grafen von Lichtenstein anvertraut, blieb es Mensalgut der
Fürstbischöfe von Trient, bis es 1881 von Erzherzog Johann an-
gekauft und am 16. März 1883 an Se. Maj. Kaiser Franx
Joseph 1. übergeben ward. Durch dessen Munificenz dem Ver-
Vereine und Gesellschaften. — Ausgrabungen und Funde. — Vermischtes.
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Österreich 1 für 1200 M., Schweden 3 für 2900 M., die Schweiz
(Böcklin) 4 für 08 000 M. Von den verkauften Werken
blieben in Deutschland 114 Nummern für 191 353 M., hier-
von erwarben S. k. H. der Prinzregent Luitpold 0 Nummern
für 8100 M., der bayerische Staat für die königliche Pina-
kothek in München 4 für 52 000 M., deutsche Galerien 9 für
32 400 M., Privatkäufer aus München 18 für 11520 M. und
Privatkäufer aus dem übrigen Deutschland 67 für 87 333 M.,
nach Amerika wurden verkauft 8 für 16 263 M., England 4
für 1270 M., Frankreich 1 für 3000 M., Italien 1 für 240 M.,
Österreich-Ungarn 16 für 17 527 M., Rumänien 3 für 1513 M.,
Schweden 1 für 8000 M., der Schweiz 2 für 35 400 M. In
der Frühjahrsausstellung wurden außerdem verkauft 34 Num-
mern zu 19 280 M., fast ausschließlich Werke Münchener
Künstler.
erhaltenen Stadions zu dem Funde einer mit Inschrift ver-
sehenen Basis geführt, die laut Inschrift ein statuarisches
Werk des Thrasymedes aus Paros, eines Nebenbuhlers des
Praxiteles, getragen hat. Bei der großen Höhe der An-
schüttung, die 7 Meter übersteigt, wird das Suchen nach der
Statue selbst, auf deren Auffindung man sich Hoffnung macht,
mit bedeutenden Kosten und Schwierigkeiten verbunden sein.
VERMISCHTES.
0 Die feierliche Legung des Schlusssteins zum deutschen
Reichstagsgebäude in Berlin hat am 5. Dezember stattgefun-
den. Der Scblussstein wurde in der großen Mittelrotunde
der Wandelhalle hinter dem Haupteingang gelegt. Der
Kaiser that seine Hammerschläge mit den Worten: „Pro
gloria et patria!" Aus Anlass der Feier hat der Erbauer
Aquarellirte Federzeichnung von A. Achenbach.
VEREINE UND GESELLSCHAFTEN.
* In Wien hat sich im Schöße der Künstlergenossen-
schaft ein Architekten-Klub gebildet, dessen Zweck die Wah-
rung und Förderung der künstlerischen Interessen bei allen
architektonischen Fachfragen bildet. Namentlich dem kunst-
feindlichen oder gegen die Interessen der Kunst sich gleich-
giltig verhaltenden bureaukratischen Element soll auf diese
Weise mit Energie entgegengetreten werden. Der Klublei-
tung gehören gegenwärtig die Architekten A. Streit als Ob-
mann, Emil R. v. Förster als Obmann-Stellvertreter, A. v.
Wielemans als Kasseverwalter, H. Giesel als Schriftführer,
K. König und Fr. Schachner als Verwaltungsmitglieder an.
AUSGRABUNGEN UND FUNDE.
*„* Die Fortführung der Ausgrabungen in Epidauros,
die auf Kosten der Griechischen Archäologischen Gesellschaft
vorgenommen werden, hat bei der Freilegung des sehr Wohl-
des Hauses, Baurat Wallot, den Titel „Geheimer Baurat"
erhalten.
Auf Schloss Runkelstein bei Bozen, das jetzt durch kaiser-
liche Huld schon seit Jahresfrist die glückliche Besitzerin
der uralten Burg ist, wurde am 4. Oktober, dem Namensfeste
des Kaisers Franz Joseph, eine prächtige, nach dem Entwürfe
des Architekten Odilo von Mayrhausen vom Bildhauer
Lechner aus Laaser Marmor angefertigte Gedenktafel ent-
hüllt, die folgende Inschrift trägt: „Sehloss Runkelstein, er-
baut 1237 von Friedrich und Berchtold von Wangen, gelangte
1391 als Lehen des Bistums Trient an die Familie Vintler,
welche es mit Malereien schmückte. Kaiser Max I. restau-
rirte Schloss und Wandgemälde. Später Cyprian von Nord-
heim, Georg von Frundsberg, den Rittern von Brandis, den
Grafen von Lichtenstein anvertraut, blieb es Mensalgut der
Fürstbischöfe von Trient, bis es 1881 von Erzherzog Johann an-
gekauft und am 16. März 1883 an Se. Maj. Kaiser Franx
Joseph 1. übergeben ward. Durch dessen Munificenz dem Ver-