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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 59.1925/​1926 (Oktober-März)

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Nr. 27
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Literatur / [Notizen] / Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.41232#0014

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Ausstellungen


Renoir, Vor dem Konservatorium.
Impressionisten-Ausstellung bei Paul Cassin
nannten Malers. Von Cezanne werden
zwölf Bilder gezeigt, darunter L’ Estac-
ques, Das schwarze Schloß, Mann mit
untergeschlagenen Armen, Porträt der
Madame Cezanne und eine Reihe Still-
leben. Die Schau komplettieren zwei
Sisleys, zwei Toulouse-Lautrecs,
fünfPissarros, darunterdieLandschaft
mit der Brücke von 1867, die Terrasse
von St. Germain von 1874, die Avenue
de L’Opera von 1898, und der Garten
von Eragny von 1901. Monet zeigt
einen über alles duftigen Sommermorgen,
eine Winterlandschaft bei Sonnenunter-
gang, eine Flußlandschaft und das Cap
d’Antibes. Von Degas sind Tänzerinnen
zu sehen, von van Gogh die wunder-
volle Arlesierin, aus guten Gründen an
eine Wand für sich gehängt, und einige
weniger wichtige Daumiers. Zusam-

menfassend kann man sagen,daß es sich
hier um eine. Angelegenheit allerersten
Ranges handelt und daß der Galerie
Cassirer Dank zu sagen ist, dem Pu-
blikum von neuem einen Maßstab für
hohe Qualität vermittelt zu haben.
* Kuhn
Berlin. Bei Fritz Gurlitt wird
Paul Kleinschmidt mit einer Kollek-
tivausstellung gezeigt. Der Maler war
uns von früheren durchdieGalerieGur-
litt veranstalteten Ausstellungen nicht
unbekannt, und auch der Euphorion-
Verlag hatte vor einigen Jahren den
Künstler mit Nachdruck vor das Auge
der Öffentlichkeit gerückt. Schon da-
mals hat Curt Glaser auf die Bedeutung
desKünstlers hingewiesen. Was augen-
blicklich von Gurlitt gezeigt wird, er-
weist, daß alle jene recht hatten, die
die gleiche Ansicht wie Glaser ausspra-
chen. Kleinschmidt ist neben Grosz,
Scholz, Dix und Schlichter dasbedeu-
tendsteTalent der jungen Generation.
Vor den Genannten hat er seine aus-
gesprochene Malerbegabung voraus.
Seine weiblichen Sujets sind nicht im-
mer recht ansprechend — darüber ist
schon genug geklagt worden — seine
Stilleben jedoch sind von einer Schön-
heit, die auch dem Anspruchsvollsten
genügen muß. Ganz besonders sei hin-
gewiesen , auf »Flieder und Gebäck«,
»Fisch-Stillehen«, »Stilleben im Cafe-
haus«, »Schneeglöckchen undObst«, »Wei-
ßer Flieder und Tulpen«, »Hochbahn am
Noliendorfplatz«. Kulm
-K
Berlin. Bei Alfr. Flechtheim sind
Malereien des Konsuls Baschwitz
ausgestellt. Flechtheim schreibt uns dazu :
Warum stelle ich Baschwitz aus?
1. Weil er ein Dilettant ist, d. h. ein
Amateur, und ein Amateur die Kunst
eigentlich viel lieber hat als Berufsleute.
Dilettantenschauspieler sind oftenragier-
ter als Berufsschauspieler, die alle Abend
auf der Bühne stehen müssen. Der
Amateurkunsthändler ist viel tüchtiger
als der mit einer Händlernummer. Der
Lehrer Renoirs sagte diesem einmal da-
mals, als er Akademieschüler war, ob
 
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