DOI issue:
Nr. 50/52
DOI article:Kuhn, Alfred: 50 Jahre Nationalgalerie: Ludwig Justi zum 50. Geburtstag
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.41232#0315
KUNSTCHRONIK UND KUNSTMARKT
HERAUSGEBER ALFRED KUHN
NR. 50/52 20./27. MÄRZ 1926
50 JAHRE NATIONALGALERIE
LUDWIG JUSTI ZUM 50. GEBURTSTAG
m 14. dieses Monats hat Ludwig Justi seinen 50. Geburtstag gefeiert,
am 21. begeht die Nationalgalerie die 50. Wiederkehr ihres Gründungs-
o o ö
tages. Eine seltsame Doppelheit von Jubiläen, Grund genug zu einem Ver-
weilen und einer rück-
schauenden Betrach-
tung der Dinge.
Das Vermächtnis
des schwedisch-norwe-
gischen Konsuls Wag-
ner anj den König von
Preußen, mit dem Hin-
weis, die 262 nachgelas-
senen Gemälde möch-
ten der Grundstock
einernationalenGalerie
werden, »welche die
neuere Malerei in ihrer
weiteren Entwicklung
darstellt«, gab den An-
stoß. 1861 wurde die
Erbschaft angenom-
men und einstweilen in
den Räumen der Aka-
demie aufgestellt, aber
als einige Jahre später
der preußische Staat die
Kartons des Cornelius Ludwig Justi, geh. am 14. März 1876
hinzufügte und planvoll zu kaufen unternahm, ward die Notwendigkeit eines
eigenen Hauses dringlich, das dann im Jahre 1876 bezogen wurde.
Der erste Direktor war Max J ordan. Seine Tätigkeit ist oft unterschätzt
I worden. Wohl hat er von den französischen Impressionisten nichts gewußt
und weder Leibi noch Marees der Sammlung zugeführt, wohl gehörte sein
besonderes Interesse den Düsseldorfer und Berliner Genre- und Historien-
HERAUSGEBER ALFRED KUHN
NR. 50/52 20./27. MÄRZ 1926
50 JAHRE NATIONALGALERIE
LUDWIG JUSTI ZUM 50. GEBURTSTAG
m 14. dieses Monats hat Ludwig Justi seinen 50. Geburtstag gefeiert,
am 21. begeht die Nationalgalerie die 50. Wiederkehr ihres Gründungs-
o o ö
tages. Eine seltsame Doppelheit von Jubiläen, Grund genug zu einem Ver-
weilen und einer rück-
schauenden Betrach-
tung der Dinge.
Das Vermächtnis
des schwedisch-norwe-
gischen Konsuls Wag-
ner anj den König von
Preußen, mit dem Hin-
weis, die 262 nachgelas-
senen Gemälde möch-
ten der Grundstock
einernationalenGalerie
werden, »welche die
neuere Malerei in ihrer
weiteren Entwicklung
darstellt«, gab den An-
stoß. 1861 wurde die
Erbschaft angenom-
men und einstweilen in
den Räumen der Aka-
demie aufgestellt, aber
als einige Jahre später
der preußische Staat die
Kartons des Cornelius Ludwig Justi, geh. am 14. März 1876
hinzufügte und planvoll zu kaufen unternahm, ward die Notwendigkeit eines
eigenen Hauses dringlich, das dann im Jahre 1876 bezogen wurde.
Der erste Direktor war Max J ordan. Seine Tätigkeit ist oft unterschätzt
I worden. Wohl hat er von den französischen Impressionisten nichts gewußt
und weder Leibi noch Marees der Sammlung zugeführt, wohl gehörte sein
besonderes Interesse den Düsseldorfer und Berliner Genre- und Historien-