746 50 Jahre Nationalgalerie. Ludwig Justi zum 50. Geburtstag
malern, aber es darf doch nicht übersehen werden, daß die beiden berühm-
testen Bilder von Liebermann in seinen Tagen an die Galerie kamen: die
»Flachsspinnerinnen« im Jahre 1889 und die »Gänserupferinnen« 1894, daß
Feuerbachs »Gastmahl des Plato« 1878 durch ihn erworben wurde und Boeck-
lins »Gefilde der Seligen« 1878, dem der »Einsiedler« und die »Pieta« 1885
folgten. Die wechselnden Ausstellungen, die Jordan einführte, schlugen einen
bemerkenswert weiten Radius. Zwischen 1876 und 1895 zogen neben man-
chem Verblichenen Werke von Rethel, Fr. Overbeck, Schirmer, Schnorr,
Richter, Meyerheim, E. Fries, Nerly, Feuerbach, Krüger, Blechen, Graeb, Spitz-
weg, Heinle, Schick, Steffeck an den Augen des Publikums vorüber. Endlich
bleibt es sein unverlöschliches Verdienst, die Überführung der Bartholdy-
fresken nach Berlin veranlaßt zu haben, wo sie in einem besonderen Kabi-
nett in die Wand eingelassen wurden.
1895 folgte ihm in der Leitung Hugo von Tschüdi. Die große künst-
lerische Entwicklung,
die sich in jenen Jah-
ren anbahnte — man
denke nur an die Grün-
dung der Sezession,
an die des »Pan«, an
die damals einsetzen-
de kunsthändlerische
Tätigkeit Paul Cassi-
rers und an die Grün-
dung von »Kunst und
Künstler« — trug ihn
mit empor. Es war
die Zeit, als der Im-
pressionismus seine
Kämpfe siegreich zu
schlagen begann und
seine Fahne über dem
Haupte der jungen Zu-
kunftbejahenden ent-
rollte. Tschudi fühlte
sich eng verbunden
mit den produktiven
Kräften seiner Zeit,
,, mit festenBeinen stand
Ad. v. Menzel, Mondschein über der Friedrichsgracht im alten .
Berlin. Aus dem Besitz der'Nationalgalerie zu Berlin Gr in der Gegeivwaii,
malern, aber es darf doch nicht übersehen werden, daß die beiden berühm-
testen Bilder von Liebermann in seinen Tagen an die Galerie kamen: die
»Flachsspinnerinnen« im Jahre 1889 und die »Gänserupferinnen« 1894, daß
Feuerbachs »Gastmahl des Plato« 1878 durch ihn erworben wurde und Boeck-
lins »Gefilde der Seligen« 1878, dem der »Einsiedler« und die »Pieta« 1885
folgten. Die wechselnden Ausstellungen, die Jordan einführte, schlugen einen
bemerkenswert weiten Radius. Zwischen 1876 und 1895 zogen neben man-
chem Verblichenen Werke von Rethel, Fr. Overbeck, Schirmer, Schnorr,
Richter, Meyerheim, E. Fries, Nerly, Feuerbach, Krüger, Blechen, Graeb, Spitz-
weg, Heinle, Schick, Steffeck an den Augen des Publikums vorüber. Endlich
bleibt es sein unverlöschliches Verdienst, die Überführung der Bartholdy-
fresken nach Berlin veranlaßt zu haben, wo sie in einem besonderen Kabi-
nett in die Wand eingelassen wurden.
1895 folgte ihm in der Leitung Hugo von Tschüdi. Die große künst-
lerische Entwicklung,
die sich in jenen Jah-
ren anbahnte — man
denke nur an die Grün-
dung der Sezession,
an die des »Pan«, an
die damals einsetzen-
de kunsthändlerische
Tätigkeit Paul Cassi-
rers und an die Grün-
dung von »Kunst und
Künstler« — trug ihn
mit empor. Es war
die Zeit, als der Im-
pressionismus seine
Kämpfe siegreich zu
schlagen begann und
seine Fahne über dem
Haupte der jungen Zu-
kunftbejahenden ent-
rollte. Tschudi fühlte
sich eng verbunden
mit den produktiven
Kräften seiner Zeit,
,, mit festenBeinen stand
Ad. v. Menzel, Mondschein über der Friedrichsgracht im alten .
Berlin. Aus dem Besitz der'Nationalgalerie zu Berlin Gr in der Gegeivwaii,