Kunstmarkt: Bevorstehende Versteigerungen — Versteigerungsergebnisse
Honore Daumier, Wagen III. Klasse.
Aus der Daumier-Ausstellung der Galerie Matthiesen, Berlin
seine Ansicht geändert, im Gegensatz zu
Valentiner, der noch heute dem Pieter
das Bild zuschreibt. Sehr repräsentativ
ist das Herrenbildnis von Rubens, durch
vollwertige Expertisen beglaubigt. Vom
gleichen Meister finden wir auch zwei
Jagdszenen. Wouwerman ist vertreten
durch ein großes Landschaftsbild mit
Reitern im Vordergrund, Jacob Ruys-
dael durch eine Landschaft mit einem
Bach. K.
*
Berlin. Paul Cassirer bereitet ge-
meinsam mit Hugo IJelbing für den
Monat M ärz eine Reihe von Auktionen
vor.
M i 11 e M ä r z gelangen Iv un st ge ge n-
stände aus königlich sächsischem Be-
sitz im Auftrag des Hauses Wettin, al-
bertinische Linie, zur Versteigerung, in
der Hauptsache Chinaporzellan aus
den Beständen des Dresdener Johan-
neums. An diese Versteigerung schließt
sich eine Auswahl von Kunstgegenstän-
den aus gräflich Brühlschem Besitz:
Französische Möbel des 18. Jahrh.,
Rüstungen des 16.'Jahrh., frühes
Meißner Porzellan, darunter meh-
rere Augustus - Rex-Vasen usw., sowie
eine Sammlung von etwa vierzig orien-
talischen Teppichen des 16. bis 18.
Jahrh. aus Berliner Privatbesitz.
Ende März folgt eine Versteigerung
von G e m ä 1 d e n alter undneuerMei-
ster, in der Hauptsache Holländer des
17. Jahrh., aus der Fideikommiß-
galerie des Hauses Braunschweig-
Lüneburg. Es handelt sich um Bilder,
die jahrzehntelang im Prozinzialmuseum
in Hannover öffentlich ausgestellt waren.
Versteigerungsergebnisse
München. Die Auktion der Samm-
lung Guggenheimer, die wir unlängst
angezeigt haben, hat mit sehr geringem
Erfolg bei Hugo H elbing Mitte Februar
stattgefunden. Es hat sich wieder ein-
mal ergeben, daß mittlere und mindere
Qualität nur geringen Anreiz bietet. Nur
einige wenige Bilder konnten 1000 M.
überschreiten, so das Brustbild eines
Kardinals von Grützner, das mit 1100 M.
bezahlt wurde, das Bildnis eines alten
Mohammedaners, genrehaft aufgefaßt,
von Gysis mit 1300 M., ein Faunknabe
von Harburger mit 1300 M., und die
Allee bei Schleißheim von Adolf Lier,
für die man 1400 M. anlegte. Nur das
Bildnis einer jungen Dame von Lenbach,
datiert 1902, erreichte 3750 M. Die an-
deren Bilder wurden wesentlich geringer
bewertet. Von Gabriel Max kosteten die
beiden vorhandenen Bilder je 1650 M.
Den höchsten Preis erreichte der Spitz-
weg: »Versuchung«, ein Eremit in einer
Schlucht, den eine Nymphe zu betören
strebt. Dieses Bild konnte mit 7950 M.
den Besitzer wechseln. K.
Das nächste Heft der Kunstchronik erscheint am 20. März 1926.
Verlag von E. A. Seemann, Leipzig1. Druck von Ernst Hedricli Naclif., G. m. b.H., Leipzig.
Honore Daumier, Wagen III. Klasse.
Aus der Daumier-Ausstellung der Galerie Matthiesen, Berlin
seine Ansicht geändert, im Gegensatz zu
Valentiner, der noch heute dem Pieter
das Bild zuschreibt. Sehr repräsentativ
ist das Herrenbildnis von Rubens, durch
vollwertige Expertisen beglaubigt. Vom
gleichen Meister finden wir auch zwei
Jagdszenen. Wouwerman ist vertreten
durch ein großes Landschaftsbild mit
Reitern im Vordergrund, Jacob Ruys-
dael durch eine Landschaft mit einem
Bach. K.
*
Berlin. Paul Cassirer bereitet ge-
meinsam mit Hugo IJelbing für den
Monat M ärz eine Reihe von Auktionen
vor.
M i 11 e M ä r z gelangen Iv un st ge ge n-
stände aus königlich sächsischem Be-
sitz im Auftrag des Hauses Wettin, al-
bertinische Linie, zur Versteigerung, in
der Hauptsache Chinaporzellan aus
den Beständen des Dresdener Johan-
neums. An diese Versteigerung schließt
sich eine Auswahl von Kunstgegenstän-
den aus gräflich Brühlschem Besitz:
Französische Möbel des 18. Jahrh.,
Rüstungen des 16.'Jahrh., frühes
Meißner Porzellan, darunter meh-
rere Augustus - Rex-Vasen usw., sowie
eine Sammlung von etwa vierzig orien-
talischen Teppichen des 16. bis 18.
Jahrh. aus Berliner Privatbesitz.
Ende März folgt eine Versteigerung
von G e m ä 1 d e n alter undneuerMei-
ster, in der Hauptsache Holländer des
17. Jahrh., aus der Fideikommiß-
galerie des Hauses Braunschweig-
Lüneburg. Es handelt sich um Bilder,
die jahrzehntelang im Prozinzialmuseum
in Hannover öffentlich ausgestellt waren.
Versteigerungsergebnisse
München. Die Auktion der Samm-
lung Guggenheimer, die wir unlängst
angezeigt haben, hat mit sehr geringem
Erfolg bei Hugo H elbing Mitte Februar
stattgefunden. Es hat sich wieder ein-
mal ergeben, daß mittlere und mindere
Qualität nur geringen Anreiz bietet. Nur
einige wenige Bilder konnten 1000 M.
überschreiten, so das Brustbild eines
Kardinals von Grützner, das mit 1100 M.
bezahlt wurde, das Bildnis eines alten
Mohammedaners, genrehaft aufgefaßt,
von Gysis mit 1300 M., ein Faunknabe
von Harburger mit 1300 M., und die
Allee bei Schleißheim von Adolf Lier,
für die man 1400 M. anlegte. Nur das
Bildnis einer jungen Dame von Lenbach,
datiert 1902, erreichte 3750 M. Die an-
deren Bilder wurden wesentlich geringer
bewertet. Von Gabriel Max kosteten die
beiden vorhandenen Bilder je 1650 M.
Den höchsten Preis erreichte der Spitz-
weg: »Versuchung«, ein Eremit in einer
Schlucht, den eine Nymphe zu betören
strebt. Dieses Bild konnte mit 7950 M.
den Besitzer wechseln. K.
Das nächste Heft der Kunstchronik erscheint am 20. März 1926.
Verlag von E. A. Seemann, Leipzig1. Druck von Ernst Hedricli Naclif., G. m. b.H., Leipzig.