Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 59.1925/​1926 (Oktober-März)

DOI Heft:
Nr. 28
DOI Artikel:
[Notizen] / Kunstmarkt
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.41232#0035

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Antiken in der Eremitage — Bauwesen

465

Muße, um die intimen Reize ihrer son-
nigen Schönheit ganz zu genießen. Einst-
weilen ist die Aufstellung der Tonfiguren
noch nicht endgültig, da die Mitte des
Raumes von runden Vitrinen mit
Gemmen und Kameen eingenommen
wird, die man ohne Schaden so lange
hätte magazinieren können, his der für
sie bestimmte Raum frei geworden. Auch
die figürlichen Bronzen, sowie die Bron-
zegeräte haben noch nicht ihren endgül-
tigen Platz gefunden.
Am besten geraten sind ohne Zweifel
die Säle der antiken Skulpturen. Hier
hat es der Direktor, Prof. Waldhauer,
verstanden, unter Berücksichtigung der
künstlerischen Bedeutung, sowie der hi-
storischen Zusammenhänge, die einzel-
nen Werke ihrer Größe entsprechend so
anzuordnen, daß sie sich dem Gesamt-
bilde desSaales harmonisch
einfügen und, soweit er-
reichbar, auch ein Licht er-
halten, in dem jedes Stück
am besten zur Geltung
kommt.
Wenn auch noch eine
Fülle von magazinierten
Sammlungs-Gegenständen
der Aufstellung harrt und
auch innerhalb der einzel-
nen Säle mit der Zeit sich
hier und da noch Verschie-
bungen als notwendig er-
weisen, der Kern der anti-
ken Abteilung steht heute
bereits in seiner neuen Ge-
stalt vollendet da,und zwar
in einer Anordnung, die
dem hohen künstlerischen
Wert der Antiken Aveit
besser gerecht wird, als es
bei der früheren Anord-
nung der Fall war. Kö.
BAUWESEN
Einen internationalen
Wettbewerb betreffend
Arbeiter Wohnungen
schreibt der Moskauer
Sowjet aus. Die Preise
— zwischen 300 und 5000
Goldrubel für jede der drei

verlangten Typen — sind reichlich. Der
Wettbewerb ist zweifellos sachlicher als
der der ägyptischen Regierung, die
nichts Besseres zu tun weiß, als mäch-
tige Summen auszusetzen für Entwürfe,
zur Wiederherstellung der Amrou- Mo-
schee in der ganzen alten Pracht. Dieser
Plan ist, wie man nach Hohkönigsburg
usw. nachgerade doch wissen könnte, von
vornherein zum Mißlingen verurteilt und,
man fragt sich, ob die neue National-
regierung wirklich nichts Nützlicheres
und Aussichtsvolleres zu tun hat. Wenn
aber auch der Moskauer Wettbewerb
sachlich berechtigter erscheint, so ist er
trotzdem gleichfalls verfehlt. Gewünscht
werden rationelle Grundrisse und dazu
spezielle Bauausführungsmethoden. Für
Grundrißlösungen ist in der Fachliteratur
ein erschöpfendes Material. Die Moskauer



Abb.3. Griechische Tonfigur. 4. Jahrh. Eremitage, Leningrad
 
Annotationen