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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 59.1925/​1926 (Oktober-März)

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Nr. 28
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[Notizen] / Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.41232#0037

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Kunstmarkt: Bevorstehende Versteigerungen

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6. Perlmutter-Relief: Geburt Christi. 11. Perlmutter-Relief: Brust- 4. Perlmutter-Relief: Geburt Christi,
tu vergold. Silberfass, mit Gravierung bild des Kaisers Matthias. Niederlande, Rüde 15. Jahrhundert,
auf der Rückseite. Dm. 5,3 cm Anf. 17. Jahrh. L. 4,2 cm Dm. 5,7 cm •«&£*■
Aus der Smlg. Edgar Bolz, Versteigerung bei' H. Helbing, Frankfurt a. M., am 20. u. 21. Okt.

Berlin. Am 19. Oktober wird bei
Paul Graupe die Sammlung Ludwig
Schwarz versteigert; sie enthält Ge-
mälde, Aquarelle und Bronzen. So
ein ausgezeichnetes frühes Stück von 0 s -
wald Achenbach, ein frühes Blumen-
stilleben von Lovis Corinth, einen frü-
hen Degas, einen LIeekel von 1912,
mehrere LI üb n er s, eine ausgeführte
PferclestudieFranz Krügers zum Reiter-
bildnis Kaiser Nikolaus’ I. von Rußland,
ein feingetöntes Aquarell von Walter
Leistikow, mehrere Liebermanns,
darunter ein prachtvolles frühes Stück
von 1877 und einen Reiter am Meer von
etwa 1906. Weiter sind zu erwähnen ein
prächtiger Entwurf Hans v. Marees’,
eine große Fjordlandschaft von Munch,
das Hauptstück der Ausstellung Cassirer
1921, außerdem aus denneunziger Jahren
eine Darstellung aus Ibsens Gespenstern,
ferner ein besonders schöner Kopf von
Picasso, eine farbig reizvolle Land-
schaft von Renoir, einige Stücke von
Scarbina, mehrere Gemälde von Sle-
vogt, zwei Ölbilder von Trübner und
ausgesuchte Stücke von Utrillo, Henri
Rousseau und einige Vlamincks. Her-
vorzuheben sind ferner die Bronzen
von Gaul und Tuaillon.
*

Frankfurt a.M. Am 20./21. Oktober
kommt bei Hugo Helbing die eigen-
artige kunstgewerbliche Samm-
lung von Edgar Bolz in Berlin zur Ver-
steigerung. Mit der Kenntnis und Eigen-
willigkeit des Spezialisten hat er das
höchst reizvolle Gebiet der Perlmutter-
bearbeitung zu umfassen versucht in
einer Vollständigkeit, wie es bis jetzt
wohl kaum geschehen ist. Der Beginn
liegt bei den seltenen kleinen Reliefs des
15. Jahrh. mit biblischen Darstellungen,
einzelnen Medaillons des Berliner Kai-
ser Friedrich-Museums vergleichbar. Aus
der Barockzeit folgen großornamentale
eingelegte»Büchsenspanner«kasten,dann
plastische und gravierte Stücke, unter
denen die Arbeiten des durch seine Nau-
tilusschalen bekannten Bellekin beson-
ders hervorzuheben sind. Das Dixhui-
tieme, mit seiner Freude an raffiniertem
Material findet ungeahnte Möglichkeiten
der Verwendung. Interessant sind die
französischen und flämischen Schildpatt-
arbeiten — hier in der Sammlung eine
Platte und zwei Leuchter — mit Perl-
mutt- und Goldeinlagen und Goldpiques.
Sie erinnern in Form und Dekoration an
frühe Meißner Stücke. Unzählige kost-
bare Kleinigkeiten des täglichen Luxus
reihen sich an. Perlmutt dient meist als
 
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