Menzeliana
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die schöne Frau Clara, Eduard Hitzigs Tochter, dem Gatten das Dasein
schmückte, ist als Ausbund losgelassener Geister von den Teilnehmern später
noch oft gerühmt worden, und es wird erzählt, daß Menzel damals bei einer
der zahlreichen Aufführungen in der Verkleidung eines Wickelkindes einen
tollen Tanz aufgeführt haben soll.
Auch aus diesem Rarissimum in Menzels Leben läßt sich der Schluß
ziehen, daß zu solchem Aus-sich-herausgehen ihn nur die Hinneigung zu
Paul ITeyse fortgerissen hat. Wir wissen ja, daß er noch in spätesten
Jahren, wenn er nach München kam, nicht vergaß, Paul ITeyse zu besuchen.
Dagegen ist sein Verkehr mit Hevses Schwiegervater, mit dem ihn doch
der Zentralstrang seiner Entwicklung verband, durchaus nicht so stark und
dauernd gewesen, wie man naturgemäß voraussetzen sollte. Auch ITeyse ver-
merkt in seinen Jugenderinnerungen, daß man Menzeln selten im Kuglerschen
ITause sah.
Um so mehr wird es die Menzel-Kenner überraschen, daß ich in der
Lage hm, ihnen hier ein bisher unbek
von Menzels Hand zu präsentieren,
aber schon im März 1858
starb, muß es kurz vor
seinem Tode gemalt sein.
Etwas früher hat
Menzel mal Kuglern ge-
zeichnet; Hans Mackows-
ky, der mich auf diese
Zeichnung hingewiesen,
hegt sie in der von ihm be-
treuten staatlichen Bild-
nissammlung. Die Zeich-
nung ist datiert vom Ok-
tober 1854, dem Jahr von
Heyses Heirat und just
aus den Tagen des ersten
Besuches des jungen Paa-
res in Berlin; daraus ziehe
ich den Schluß, daß Paul
ITeyse es gewesen ist, der
die Beziehungen Menzels
zu Kugler erwärmt und
später vielleicht auch das
Ölbild veranlaßt hat.
annt gebliebenes Olbildms Franz Kuglers
Da es deutlich 1858 signiert ist, Kugler
Kugler von Menzel gezeichnet. Oktober 1854
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die schöne Frau Clara, Eduard Hitzigs Tochter, dem Gatten das Dasein
schmückte, ist als Ausbund losgelassener Geister von den Teilnehmern später
noch oft gerühmt worden, und es wird erzählt, daß Menzel damals bei einer
der zahlreichen Aufführungen in der Verkleidung eines Wickelkindes einen
tollen Tanz aufgeführt haben soll.
Auch aus diesem Rarissimum in Menzels Leben läßt sich der Schluß
ziehen, daß zu solchem Aus-sich-herausgehen ihn nur die Hinneigung zu
Paul ITeyse fortgerissen hat. Wir wissen ja, daß er noch in spätesten
Jahren, wenn er nach München kam, nicht vergaß, Paul ITeyse zu besuchen.
Dagegen ist sein Verkehr mit Hevses Schwiegervater, mit dem ihn doch
der Zentralstrang seiner Entwicklung verband, durchaus nicht so stark und
dauernd gewesen, wie man naturgemäß voraussetzen sollte. Auch ITeyse ver-
merkt in seinen Jugenderinnerungen, daß man Menzeln selten im Kuglerschen
ITause sah.
Um so mehr wird es die Menzel-Kenner überraschen, daß ich in der
Lage hm, ihnen hier ein bisher unbek
von Menzels Hand zu präsentieren,
aber schon im März 1858
starb, muß es kurz vor
seinem Tode gemalt sein.
Etwas früher hat
Menzel mal Kuglern ge-
zeichnet; Hans Mackows-
ky, der mich auf diese
Zeichnung hingewiesen,
hegt sie in der von ihm be-
treuten staatlichen Bild-
nissammlung. Die Zeich-
nung ist datiert vom Ok-
tober 1854, dem Jahr von
Heyses Heirat und just
aus den Tagen des ersten
Besuches des jungen Paa-
res in Berlin; daraus ziehe
ich den Schluß, daß Paul
ITeyse es gewesen ist, der
die Beziehungen Menzels
zu Kugler erwärmt und
später vielleicht auch das
Ölbild veranlaßt hat.
annt gebliebenes Olbildms Franz Kuglers
Da es deutlich 1858 signiert ist, Kugler
Kugler von Menzel gezeichnet. Oktober 1854