Ausstellungen
639
technik und der feierliche
Goldgrund, die er meister-
haft handhabt. Seine Pin-
selführung ist sehr fein, mi-
nutiös, ohne kleinlich zu
wirken, sie erinnert an
sienesische Trecentobilder,
sein Kolorit warm , ohne
bunt zu sein. Es ist eine
starke, zielbewußte und
disziplinierte Künstlerna-
tur, mit sehr viel Kultur,
aber nicht Historizismus,
die zu uns aus den Bildern:
»Sankt Georg, der Drachen-
töter«, »Der Somnambu-
liker«, »DieDreieinigkeit in
denZodiakbildern« spricht.
Das Beste vielleicht ist das
kleine Temperabildchen
»Mönche«: zwei Franzis-
kaner, im strengen Profil,
mit brennenden Kerzen
vorwärtsschreitend, aus
demGeiste des Mittelalters
und doch modern. Außer
den Bildern stellt Hiller
sehr guteLinoleumschnitte
und Lithos aus. Wir halten
große Stücke von Hiller;
er ist einer von diesen jungen polnischen
Künstlern, denen che Zukunft gehört.
S. Ameisen
Eine schwedische
Kunstausstellung in Deutschland
Das neue Jahr wird Deutschland eine
große Ausstellung moderner schwedischer
Kunst bringen. Auf Anregung der Pro-
fessoren Pauli, Justi und Heise als Leiter
der Museen zu Hamburg, Lübeck und
der Berliner Nationalgalerie hat sich in
Stockholm ein Ausschuß zur Veranstal-
tung einer solchen Ausstellung gebildet,
dessen Vorsitzender der besonders als
Bildnismaler geschätzte Professor Oskar
Björck ist und dem außerdem Dr. Axel
Gauffin, Oberintendant am National-
museum, und der bekannte Kunstfreund
und Sammler Direktor Torsten Laurin
angehören. Die Organisation der Aus-
stellung hat Prof. Björck übernommen,
dem auf diesem Gebiete reiche Erfah-
rungen zur Verfügung stehen. Die schwe-
dische Regierung ist dem Plan aufs wohl-
wollendste entgegengekommen. Die Aus-
stellung wird mit Ernst Josephson be-
ginnen und bis zu den ganz Modernen
führen. Sie wird voraussichtlich von
Mitte Januar bis Ende Mai dauern und
in der Hamburger Kunsthalle, im Lü-
becker Museum und im Kronprinzen-
palais zu Berlin zu sehen sein. Auf deut-
scher Seite wird dies Gastspiel der schwe-
dischen Kunst um so herzlicher begrüßt,
als es seit langem an Gelegenheit man-
gelte, sich von ihrer neueren Entwicklung
ein Bild zu machen. r.
*
Dresdener Kunstausstellungen
Da das heutige arme Dresden nicht
weniger als sieben Kunsthandlungen hat,
gegen zwei im reichen Dresden der Vor-
kriegszeit, geht es ihnen nicht eben gut.
So hat auch die bestfundierte, die Galerie
Arnold, ihre oberen Räume abgeben
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technik und der feierliche
Goldgrund, die er meister-
haft handhabt. Seine Pin-
selführung ist sehr fein, mi-
nutiös, ohne kleinlich zu
wirken, sie erinnert an
sienesische Trecentobilder,
sein Kolorit warm , ohne
bunt zu sein. Es ist eine
starke, zielbewußte und
disziplinierte Künstlerna-
tur, mit sehr viel Kultur,
aber nicht Historizismus,
die zu uns aus den Bildern:
»Sankt Georg, der Drachen-
töter«, »Der Somnambu-
liker«, »DieDreieinigkeit in
denZodiakbildern« spricht.
Das Beste vielleicht ist das
kleine Temperabildchen
»Mönche«: zwei Franzis-
kaner, im strengen Profil,
mit brennenden Kerzen
vorwärtsschreitend, aus
demGeiste des Mittelalters
und doch modern. Außer
den Bildern stellt Hiller
sehr guteLinoleumschnitte
und Lithos aus. Wir halten
große Stücke von Hiller;
er ist einer von diesen jungen polnischen
Künstlern, denen che Zukunft gehört.
S. Ameisen
Eine schwedische
Kunstausstellung in Deutschland
Das neue Jahr wird Deutschland eine
große Ausstellung moderner schwedischer
Kunst bringen. Auf Anregung der Pro-
fessoren Pauli, Justi und Heise als Leiter
der Museen zu Hamburg, Lübeck und
der Berliner Nationalgalerie hat sich in
Stockholm ein Ausschuß zur Veranstal-
tung einer solchen Ausstellung gebildet,
dessen Vorsitzender der besonders als
Bildnismaler geschätzte Professor Oskar
Björck ist und dem außerdem Dr. Axel
Gauffin, Oberintendant am National-
museum, und der bekannte Kunstfreund
und Sammler Direktor Torsten Laurin
angehören. Die Organisation der Aus-
stellung hat Prof. Björck übernommen,
dem auf diesem Gebiete reiche Erfah-
rungen zur Verfügung stehen. Die schwe-
dische Regierung ist dem Plan aufs wohl-
wollendste entgegengekommen. Die Aus-
stellung wird mit Ernst Josephson be-
ginnen und bis zu den ganz Modernen
führen. Sie wird voraussichtlich von
Mitte Januar bis Ende Mai dauern und
in der Hamburger Kunsthalle, im Lü-
becker Museum und im Kronprinzen-
palais zu Berlin zu sehen sein. Auf deut-
scher Seite wird dies Gastspiel der schwe-
dischen Kunst um so herzlicher begrüßt,
als es seit langem an Gelegenheit man-
gelte, sich von ihrer neueren Entwicklung
ein Bild zu machen. r.
*
Dresdener Kunstausstellungen
Da das heutige arme Dresden nicht
weniger als sieben Kunsthandlungen hat,
gegen zwei im reichen Dresden der Vor-
kriegszeit, geht es ihnen nicht eben gut.
So hat auch die bestfundierte, die Galerie
Arnold, ihre oberen Räume abgeben