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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 59.1925/​1926 (Oktober-März)

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Nr. 42/43
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Literatur / [Notizen] / Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.41232#0230

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Hans Scharonn, Insterburg, Entwurf für das Kurhaus in Bad Mergentheim.
Architekturausstellung in der Städtischen Kunsthalle in Mannheim

anderen verraten denselben strengen
Formwillen. Unterabteilungen dieser
beiden Hauptgruppen zeigen auf der
einen Seite Bergwerksanlagen, auf
der anderen Hoch- und Turmhäuser
und Entwürfe für den Messehauswett-
bewerb in Hamburg. — Einen beson-
deren Platz im Ganzen der Ausstellung
nimmt ein Raum ein, in dem Industrie-
und Handelsbauten von Peter Beh-
rens vereinigt sind. Behrens hat ja in
der Geschichte der modernen Architek-
tur in Deutschland eine Sonderstellung
als Wegweiser und Führer. Interessant
ist es, zu verfolgen, wie er zu immer
größerer Klarheit und Eindringlichkeit
der Formensprache gelangt. Von seinen
Bauten für die A. E. G. und für die
Mannesmannwerke bis zu der Gute Hoff-
nungshütte in Oberhausen und den
Höchster Farbwerken kann man die
geradlinige Entwicklung verfolgen. —
Auch Poelzig steht in gewissem Sinne
auf einem besonderen Vorposten: er ist

gleichsam der Gegenpol zu Behrens’
strenger und klarer Art, da ihm jeder
Baustoff nur ein bildsames Material ist,
seinen bisweilen phantastischen künst-
lerischen Visionen Form zu verleihen.
So ist auch für Poelzig ein besonderer
Raum reserviert worden — Theater-
hauten, Kultbauten, dann Kur - und
Krankenhäuser, ferner Brücken,
Verkehrsanlagen, Sport bauten,
das sind die wichtigsten der Gruppen,
die noch zu erwähnen bleiben. Unmög-
lich ist es, aus der Fülle der Entwürfe
und der ausgeführten Bauten nur ein-
zelne besonders hervorragende herauszu-
greifen. Es mag genügen, als Gesamt-
eindruck der Ausstellung noch einmal
festzustellen, daß sich hier Ansätze zei-
gen, die hoffen lassen, daß ein erstarken-
des Formgefühl endlich wieder den Weg
von Eintagsmoden und tastenden Ver-
suchen fort zu einem von einheitlichem
Ausdruckswillen getragenen Stil zu fin-
den scheint. — Der wertvollen Unter-
 
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