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Sammlungen
Georg Christophor Groot von Stuttgart, Bildnis Warwara
Scheremetjew (1746).
Jubiläums-Ausstellung im Moskauer Nationalmuseum
man mit der Genehmigung des Planes
durch das Storthing. Die Fortführung
des Baues wird dann wohl noch einige
Zeit auf sich warten lassen; ist das Wi-
kingermuseum auf Bygdö aber einmal
vollendet, so wird es eine Haupstätte für
das Studium der altgermanischen Kunst
und Kultur bilden, die an Bedeutung und
Anziehungskraft mit dem Kopenhagener
Nationalmuseum wetteifern kann. r.
-k
Deutsche Maler des 18. Jahrhun-
derts und ihre Wirkung
auf die russische Kunst
Gelegentlich des 200jährigen Jubi-
läums der russischen Akademie der Wis-
senschaft, dem man große Aufmerksam-
keit entgegenbrachte, wur-
de in dem Moskauer Natio-
nalmuseum,der nach ihrem
Gründer benannten »Tret-
jakowskaja Galereja« eine
der russischen Kunst ge-
widmete Ausstellung ver-
anstaltet. Sie trug den Na-
men »An den Quellen der
russischen Malerei«.
Eine Beziehung der Aka-
demie der Wissenschaft zur
russischen Kunst war ge-
geben. War sie doch bei
ihrer Gründung im Jahre
1724 auch zur Pflege der
Kunst bestimmt worden.
Zu diesem Zweck wurden
neben den Gelehrten auch
viele ausländischeKünstler
eingeladen, die eine ganz
neue Form mitbrachten,
welche nichts zu tun hatte
mit der altrussischen Iko-
nenmalerei. Von jener Zeit
an kennt man in Rußland
die Porträtmalerei und die
dekorative Komposition.
Diese unter dem Einfluß
der ausländischen Künstler
geschehene Wandlung vor-
zuführen, war der Gedanke
der Autoren dieser Aus-
stellung.
Wir bemerken, daß die
Schüler der Akademie
schon fertige Künstler waren, und daß
sie sich ebenso wie ihre Lehrer hinsicht-
lich der Art ihrer Begabung sehr von-
einander unterschieden. Dazu kommt,
daß die ausländischen Maler den ver-
schiedensten Nationen angehörten; unter
ihnen nahmen Deutsche, Italiener und
Franzosen den Hauptplatz ein. Die Aus-
stellung beweist den außergewöhnlichen
Einfluß dieser Künstler auf die russische
Malerei des 18. Jahrhunderts und der
folgenden Periode. Zugleich aber nehmen
wir davön Kenntnis, daß sich die nach
Rußland kommenden Ausländer gänzlich
unter der Wirkung der neuen Umgebung
verändern. Hierfür ist das Bild des aus
Danzig eingewanderten Malers Georg
Sammlungen
Georg Christophor Groot von Stuttgart, Bildnis Warwara
Scheremetjew (1746).
Jubiläums-Ausstellung im Moskauer Nationalmuseum
man mit der Genehmigung des Planes
durch das Storthing. Die Fortführung
des Baues wird dann wohl noch einige
Zeit auf sich warten lassen; ist das Wi-
kingermuseum auf Bygdö aber einmal
vollendet, so wird es eine Haupstätte für
das Studium der altgermanischen Kunst
und Kultur bilden, die an Bedeutung und
Anziehungskraft mit dem Kopenhagener
Nationalmuseum wetteifern kann. r.
-k
Deutsche Maler des 18. Jahrhun-
derts und ihre Wirkung
auf die russische Kunst
Gelegentlich des 200jährigen Jubi-
läums der russischen Akademie der Wis-
senschaft, dem man große Aufmerksam-
keit entgegenbrachte, wur-
de in dem Moskauer Natio-
nalmuseum,der nach ihrem
Gründer benannten »Tret-
jakowskaja Galereja« eine
der russischen Kunst ge-
widmete Ausstellung ver-
anstaltet. Sie trug den Na-
men »An den Quellen der
russischen Malerei«.
Eine Beziehung der Aka-
demie der Wissenschaft zur
russischen Kunst war ge-
geben. War sie doch bei
ihrer Gründung im Jahre
1724 auch zur Pflege der
Kunst bestimmt worden.
Zu diesem Zweck wurden
neben den Gelehrten auch
viele ausländischeKünstler
eingeladen, die eine ganz
neue Form mitbrachten,
welche nichts zu tun hatte
mit der altrussischen Iko-
nenmalerei. Von jener Zeit
an kennt man in Rußland
die Porträtmalerei und die
dekorative Komposition.
Diese unter dem Einfluß
der ausländischen Künstler
geschehene Wandlung vor-
zuführen, war der Gedanke
der Autoren dieser Aus-
stellung.
Wir bemerken, daß die
Schüler der Akademie
schon fertige Künstler waren, und daß
sie sich ebenso wie ihre Lehrer hinsicht-
lich der Art ihrer Begabung sehr von-
einander unterschieden. Dazu kommt,
daß die ausländischen Maler den ver-
schiedensten Nationen angehörten; unter
ihnen nahmen Deutsche, Italiener und
Franzosen den Hauptplatz ein. Die Aus-
stellung beweist den außergewöhnlichen
Einfluß dieser Künstler auf die russische
Malerei des 18. Jahrhunderts und der
folgenden Periode. Zugleich aber nehmen
wir davön Kenntnis, daß sich die nach
Rußland kommenden Ausländer gänzlich
unter der Wirkung der neuen Umgebung
verändern. Hierfür ist das Bild des aus
Danzig eingewanderten Malers Georg