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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 21.1910

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Kunstgewerbliche Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.4873#0088

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KUNSTGEWERBLICHE RUNDSCHAU

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ähnliche Arbeiten, zu deren Inangriffnahme Mitius anregen
will, nicht allzulange auf sich warten lassen. Dr. Otto Petita.

SCHULEN UND UNTERRICHT

a Barmen. Handwerker- und Kunstgewerbeschule. Tm
unserem Bericht im Oktoberheft möchten wir noch er-
gänzend und berichtigend nachtragen, daß in den Unterricht
für Graphik sich die Herren Bornemann und Schneidler
teilen, indem ersterem die Leitung der praktischen Aus-
führung allein obliegt, während letzterer mit den Schülern
das Entwerfen übt. Schneidler war als Maler und Litho-
graph bezeichnet, während er von Haus aus Architekt ist
und später unter Peter Behrens an der Düsseldorfer Schule
Graphik studierte. Die Tischler-Fachklasse untersteht, wie
alle andern Klassen, der Oberleitung des Direktors Prof.
Werdelmann. Ferner unterrichten hier hauptsächlich die
Herren Architekten Groth und Klotzbach und Bildhauer
Fischer. Der Werkstatt-Unterricht wird von Meister Engler
erteilt. D

o Charlottenburg. Städtische Kunstgewerbe- und Hand-
werkerschule. Von einigen Lehrern der Anstalt wurde
uns zu unserer Notiz im Novemberheft mitgeteilt, daß
künstlerische Anregungen vom stellvertretenden Direktor
Professor Mohrbutter im angedeuteten Sinne »nicht aus-
gingen«. — Ferner wird in der erwähnten Mitteilung
behauptet, daß die Veröffentlichungen über die Aus-
stellungen von Schülerarbeiten in der breitesten Öffentlich-
keit geschähen, durch Bekanntmachungen des Magistrates
an den Anschlagsäulen, in den Tageszeitungen und durch
schriftliche Einladungen an Behörden und Personen, welche
der Anstalt wohlwollend gegenüberstehen. Wir konstatieren,
daß die Redaktion des »Kunstgewerbeblattes« und hiesige
angesehene Kunstschriftsteller niemals eine Einladung zu
diesen Schülerausstellungen erhalten haben. Um uns eigene
Anschauung zu verschaffen, haben wir die Schulleitung ge-
beten, unseren Redakteur durch die Anstalt zu führen
und ihm in die geübten Lehrmethoden Einsicht zu
gewähren. Da auf diese Bitte keine Antwort erfolgte,
sehen wir uns außerstande, unser aus den Jahres-
berichten und aus Mitteilungen zuverlässiger und
ganz unbeteiligter Sachverständiger gewonnenes
Urteil über die Anstalt zu deren Gunsten zu re-
vidieren. °

o Iserlohn. Königliche Fachschule für Metall-
industrie. Diese Fachschule nimmt in erster Linie
auf die lokalen Bedürfnisse Rücksicht und will nicht
mir einen Ersatz und eine Ergänzung der Fabrik-
und Werkstatt-Lehre bieten, sondern den Schülern
auch die Möglichkeit vermitteln, sich auf Grund
ihrer praktischen Leistungen, des genossenen Zeichen-
unterrichtes und ihres allgemeinen technischen
Wissens zu besseren Stellungen, insbesondere zu
Werkmeistern, empor zu arbeiten. Sie nimmt An-
fänger ohne Vorbildung und Lehrlinge und Ge-
sellen auf, die sich bereits praktisch betätigt
haben. Angehende Fabrikanten sollen sich in
dieser Fachschule diejenigen Kenntnisse und Fähig-
keiten aneignen können, die sie zur selbständigen
Führung eines Betriebes auf dem Gebiete der
Metallindustrie befähigen und sie instand setzen,
über die Grenze ihres Betriebes hinauszugehen.
Die Anstalt ist in jeder Hinsicht vorzüglich einge-
richtet und bietet besonders im Modellierunterricht
und in der Werkzeugschlosserei ganz Vortreff-
liches. Leider sind die Räumlichkeiten der Werk-

stätten in letzter Zeit für den wachsenden Betrieb viel
zu eng geworden, was die Anschaffung von Maschinen
und Neueinrichtungen nicht in demselben Tempo weiter
gehen ließ, das sie früher eingehalten haben und das not-
wendig war. Nun hat der Direktor einen Plan zur Er-
weiterung und Verbesserung der Werkstätten entworfen,
der in den Jahren 1909 und 1910 ausgeführt werden wird^
so daß die Schule damit ihrem Zweck wie bisher wieder
in vorbildlicher Weise gerecht werden kann. D

o Karlsruhe. Großherzogliche Kunstgewerbeschule. Das
Niveau der Schule hat sich insofern sehr gehoben, als nur
Schüler mit längerer praktischer Vorbildung ausgebildet
werden. Einige Klassen mußten wegen der starken Schüler-
zahl geteilt werden. Die Schüler, die sich als Musterzeichner
für Fachmuster ausbilden wollten, waren früher der Archi-
tekturklasse zugeteilt; nun wurde für sie ein besonderer
Unterricht eingefügt und Professor Ule zugewiesen, der
gleichzeitig den Fachunterricht für die Glasmaler erteilt.
An Stelle des verstorbenen Professors F. Dietsche wurde
der Bildhauer Georg Schreyögg von München zum etats-
mäßigen Professor ernannt. a

BERICHTIGUNG

d In dem Dezemberheft wurde bei der auf Seite 47 ab-
gebildeten Diele übersehen, mitzuteilen, daß der Entwurf
von den Kgl. Oberbauräten Eisenlohr & Weigle stammt.
— In derselben Nummer sind auf den Seiten 50 und 51
6 hölzerne Dosen abgebildet und dem Prof. Bernhard
Pankok zugeschrieben. Sie sind aber nicht von ihm
selbst entworfen, sondern nur unter seiner Leitung ent-
standen und haben folgende Schüler der Lehr- und Ver-
suchswerkstätten zu Urhebern: (von links nach rechts)
Seite 50: Max Körner, Max Körner, Lydia Haffner;
Seite 51: Elisabeth Hahn, Lydia Haffner, Elisabeth Hahn,

*

n



RUD. KOWARZIK-PFORZHEIM, PORTRÄT-RELIEF DES OFHEIM-
RATS PROFESSOR DR. OTTO BÜTSCHLI IN HEIDELBERG
 
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