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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 23,1.1909

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Heft 2 (2. Oktoberheft 1909)
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Lose Blätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.8818#0140
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Vorsatz

Den Philister verdrieße, den Schwärmer necke, den Heuchler
Qnäle dcr fröhliche Vers, der nur das Gute verehrt.

Das Motto

Wahrheit sag ich euch, Wahrheit und immer Wahrheit — versteht sich:
Meine Wahrheit; denn sonst ist mir auch keine bekannt.

Schiller oder Goethe

Die Sorrntagskinder

^ahrelang bildct dcr Meister und kann sich nimmer genugtun,
<)Dem genialen Geschlecht wird es im Traume beschert.

Was sie gestern gelernt, das wollen sie heute schon lehren —

Ach, was haben die Herrn doch für ein kurzes Gedärm!

Ein Goethe-Philister
fT^en mit trocknen Erbsen angefüllten Schädel
^Taucht er jauchzend in des klaren Meeres Wellen,
Das man Goethe nennt; nun schauet achtsam,

Wie die Nähte platzen, wcnn die Erbsen schwellen!

/^oll nun euch immcr und immer bcplappern?
^—'Gewinnt ihr nie einen freien Blick?

Sie frieren, daß ihnen dic Zähne klappern,

Das heißen sie nachher Kritik.

Oaß dich nur in kciner Zeit
^Zum Widcrspruch verleiten!

Weise fallen in Nnwissenheit,

Wenn sie mit Anwissendcn streiten.

Schiller

Keller

Goethe

Goethe

Dic Aufgcrcgten

<7»Hclche tiefbewegtcn Lcbensläufchen,
-»^Welche Leidenschaft, welch wilder Schmerz!
Eine Bachwellc und ein Sandhäufchen
Brachen gegenseitig sich das Herz!

Eine Bienc summte hohl und stieß
Ihren Stachel in ein Roscndüftchcn,


Kunstwart XXIII, 2
 
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