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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 28.1985

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Nr. 3
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Aufsätze
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Fritsch, Andreas: De Ludis Latinis Augustae Vindelicum factis
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https://doi.org/10.11588/diglit.33085#0067

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Aufsätze

De Ludis Latinis Augustae Vindelicum factis
Die Ludi Latini, die in der Woche vom Ostermontag bis zum folgenden Sonntag in
Augsburg stattfanden, haben in der Öffentlichkeit, auch in Presse und Fernsehen gro-
ßes Interesse und ein nachhaltiges Echo gefunden. Das Programm dieser sieben Tage
war durch die Vielfalt musikalischer, literarischer, szenischer und filmischer Darbie-
tungen gekennzeichnet. Es gab so viele Veranstaltungen, die z. T. auch parallel statt-
fanden, daß der einzelne Teilnehmer unmöglich alle Veranstaltungen hätte besuchen
können. An dieser Stelle seien in Ergänzung zu dem Bericht in MDAV 2/85 (S. 56) ein-
zelne Veranstaltungen und Höhepunkte dieses Lateinfestivals etwas näher beschrie-
ben, wobei ausgiebig Zeitungsartikel zitiert werden, so daß sich zugleich eine kleine
Presseschau zu diesem Thema ergibt.
1. Über den Eröffnungsabend am 8.4. heißt es in einem Artikel der „TIME" (20.5.85) u.a.:
„Opening night offered a full-scale off-Broadway revue, written, scored and choreo-
graphed by the irrepressible Stroh and danced and sung by him and his students from
the University of Munich. Amor, the god of love (played with benign composure by
Stroh's eight-year-old son Kassian, equipped with golden wings), smiled on the cape-
rings."
Die „Süddeutsche Zeitung" schrieb hierüber: „Schon der ,Ludi'-Auftakt war fulmi-
nant: Valahfridus wurde von lohannes Vindelicus (Augsburgs Oberbürgermeister Hans
Breuer) zum ,ludorum magister' mit Lorbeer gekrönt, der achtjährige Stroh-Sohn Cas-
sian rief als Gott Amor die Götter um Schutz für Stadt und Spiele an - natürlich in wohl-
gesetztem Latein." (SZ 3.5.85)
Während der Show zog unter Gesang und mitreißender Musik eine römische Truppe
in den Saal ein. Sie sang das von Jan Noväk köstlich vertonte Anfangskapitel von Cae-
sars Bellum Gallicum, das übrigens, allerdings in anderer Besetzung, zusammen mit
anderen Stücken von Noväk auf die Tonkassette „Voces Latinae" aufgenommen ist
(ABACCA SP 40 274; erhältlich über: Vox Latina, Universität FB 6.3, 6600 Saarbrücken
11). Nach lateinischen Begrüßungsreden des Augsburger Bischofs, des schwäbischen
Bezirkstagspräsidenten und des Schulleiters des St.-Anna-Gymnasiums trat der Direk-
tor der Raiffeisenbank Augsburg und Sponsor des Lateinfestivals, in eine Toga geklei-
det, ans Pult und hielt ebenfalls eine lateinische Ansprache. Zwei weitere Programm-
punkte entnehmen wir der „Augsburger Allgemeinen Zeitung": „Mit einem poeti-
schen Leckerbissen erfreute der japanische Altphilologe Professor Aritsune Mizuno
aus Kyoto das Auditorium: Zu Ehren des Stadtjubiläums hatte er eine Ode verfaßt, in
der er der Fuggerstadt die hohe Aufgabe zuwies, das antike Kulturgut in den barbari-
schen Norden zu tragen. Mit temperamentvollen Gebärden und bewegter Stimme
huldigte er der Schwabenmetropole." — „Daß Latein auch im schwarzen Kontinent

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