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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 28.1985

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Nr. 3
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Nachrichten und Hinweise
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https://doi.org/10.11588/diglit.33085#0094

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Nachrichten und Hinweise

1. Am Gymnasium Velbert-Langenberg hat eine Latein-Kollegin, deren zweites Fach Deutsch ist,
Ursula Staude, mit Schülern eine deutschsprachige Plautusaufführung geboten, die sich nicht nur
sehen lassen konnte, sondern auf weite Strecken mehr beeindruckte als manches, was gegenwär-
tig professionelle Theater bieten.
Auf einer schönen Schulbühne, deren herrliche Ausstattung mit Hilfe der Kunsterzieherin Ga-
briele Engelhardt geschaffen worden war, und nach fast zweijähriger Probenarbeit spielte eine
Theatergruppe der Schule die ,Mostellaria', in Übersetzung von Friedrich Leo (1. Akt) und Frau
Staude (2. - 5. Akt). Man könnte an erster Stelle wie üblich die Gedächtnisleistung loben, für mich
stand aber an der Spitze das ausgefeilte und artikulierte Sprechen des schwierigen Textes, das
viele Berufsschauspieler nicht mehr bringen und von heutigen Jugendlichen nur nach hinge-
bungsvoller Knochenarbeit gebracht wird.
Plautus kann durch seine Substanz begeistern, obwohl der 2200 Jahre alte Text und das philolo-
gische Gewissen oft im Wege stehen, wenn man mit seinen Pointen das heutige Publikum errei-
chen will. Kommt in Vers 161 der Gefühlsausbruch ,0 Venus venusta' in Leos meisterhafter
Nachahmung ,0 Huldin holde' im Parkett an? Sollte man sich lieber für Walter Hofmanns (dtv)
,0 du wunderschöne Venus' entscheiden? Muß man vielleicht für jedes Publikum oder wenig-
stens alle zehn Jahre eine neue Entscheidung treffen? Dieses Problem stellt sich an Hunderten
von Stellen.
Aber die Aufführung bot nicht nur gutes Sprechen: Musikbegleitung beim convivium,
Beleuchtungs- und Geräuscheffekte, ein lebendiger Hund (V. 850), köstliche Kostüme, passend
zum antiken Milieu, eine gelungene Choreographie. Vor allem wurde überzeugend und mit Lust
gespielt, von einigen meisterlich, wobei die sich steigernden Dialoge Tranio - Theopropides und
Tranio - Simo noch lange im Gedächtnis haften werden.

Eberhard Oberg, Mülheim an der Ruhr

2. An der Universität Osnabrück - Abteilung Vechta - ist sofort folgende Stelle zu besetzen:
Professor/in (C 4)
Klassische Philologie (Latein)
Der zukünftige Stelleninhaber soll das Wissenschaftsgebiet in Lehre und Forschung angemessen
vertreten. Seine Aufgaben sind insbesondere: Maßgebliche Mitwirkung am Auf- und Ausbau der
Lehreinheit Latein, Mitwirkung am Lehramts- und am Magisterstudiengang einschließlich Betreu-
ung der Praktika, Mitwirkung an der Lehrerfort- und -Weiterbildung in Nordwestniedersachsen,
Mitwirkung an der Selbstverwaltung.
Einstellungsvoraussetzungen gern. § 56 Abs. 1 Nieders. Hochschulges. Schwerbehinderte wer-
den bei gleicher Qualifikation bevorzugt.
Die Bewerbungsunterlagen sollen enthalten: Lebenslauf, Schriftenverzeichnis, Verzeichnis der
Lehrveranstaltungen, Universitätszeugnisse und ggf. Staatsexamenszeugnisse, Paßbild.
Publikationen sind vorerst nicht einzureichen.
Bewerbungen an: Präsident der Universität Osnabrück
Postfach 4469
4500 Osnabrück
Termin: 6 Wochen nach Erscheinen dieser Anzeige.

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