Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 28.1985

DOI Heft:
Nr. 2
DOI Artikel:
Buchbesprechungen
DOI Artikel:
[Rezension von: Griechische Vasen aus westfälischen Sammlungen. Katalog zu den Ausstellungen in Bonn, Dortmund (Jan.-März 1985), Gelsenkirchen (April), Münster (Mai/Juni)]
DOI Artikel:
[Rezension von: Patricia Brothwell, Don R. Brothwell, Manna und Hirse. Eine Kulturgeschichte der Ernährung]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.33085#0061

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Buchbesprechungen

Griechische Vasen aus westfälischen Sammlungen. Katalog zu den Ausstellungen in Bonn, Dort-
mund (Jan.-März 1985), Gelsenkirchen (April), Münster (Mai/Juni). Aschendorff, Münster 1984,
257 S., mit 167 Bildern (davon 16 vierfarbig) und 1 Falttafel. Preis in der Ausstellung 25,— DM, bei
Bezug durch den Buchhandel 38,— DM.
Ausstellung und Katalog entstanden in Zusammenarbeit zwischen dem Westfälischen Museums-
amt (Landschaftsverband Westfalen-Lippe) und dem Archäologischen Museum der Wilhelms-
Universität Münster. Namhafte Wissenschaftler der Universitäten Münster und Bochum, deren
Sammlungen etwa über zwei Drittel des überraschend großen Gesamtbestandes von annähernd
dreitausend antiken griechischen Gefäßen verfügen, versuchen, dem Laien die nötigen Kenntnis-
se über die Funktion der Gefäße, die Bezeichnung der Einzeltypen und die differenzierten Bildin-
halte zu vermitteln. Doch auch der Fachmann wird mit Gewinn zu dem Band greifen, da der ein-
führende Teil (S. 15-41) gründlich Auskunft gibt über Töpfern und Bemalen, Ton und andere Ma-
terialien, Herstellung und Vertrieb, Gefäßform und Formwandel, Funktion der Gefäße, Entwick-
lung der Vasenmalerei, Bilder auf griechischen Vasen und griechische Vasen als Sammelobjekte:
Themen also, die oft für den AU aktuell sind und mit diesem gelungenen Hilfsmittel auch von
Schülern mühelos erarbeitet und bewältigt werden können.
Der zweite Teil (S. 42-252) widmet sich den eigentlichen Bildthemen (Familie und Freundschaft
im klassischen Athen; Bilder männlichen Lebens; Symposion; Musik; Hochzeit und Ehe / Das Le-
ben der Frau im klassischen Athen; das griechische Theater; Religion; Totenkult; Mythosbilder;
Tierbilder) in der Form, daß auf eine mehrseitige Einführung (für Kurzreferate geeignet) jeweils
Einzelheiten an Hand des reichhaltigen Bildmaterials erläutert werden. Diese Bildbeschreibun-
gen bilden den Kern des Katalogs und enthalten selbstverständlich alle wissenschaftlichen Anga-
ben und Daten sowie ausführliche Literaturhinweise für jedes einzelne Stück. Vasen als Bestand-
teil und Spiegel der griechischen Kultur! Am Ende (S. 253-257) steht eine Zeittafel / Synopse der
griechischen Kulturleistungen. Die Abbildungen sind von sehr unterschiedlicher Güte; verallge-
meinernd läßt sich sagen, daß sie mit der Größe der Bilder zunimmt.
Brothwell, Patricia und Don R.: Manna und Hirse. Eine Kulturgeschichte der Ernährung. Kulturge-
schichte der antiken Welt. Bd. 21, Philipp von Zabern, Mainz 1984. 316 5. mit 45 Abb., 24 Farb-
und 46 Schwarzweißtafeln, geb. 58, — DM.
Der Verlag legt in aktualisierter Form das bereits 1969 in London erschienene Werk „Food in An-
tiquity" vor. Der englische Titel kommt dem Inhalt näher, da - von einigen Ausblicken abgese-
hen - nur die Antike behandelt wird. Doch das bedeutet keine Wertminderung, denn den Verfas-
sern ist ein Handbuch gelungen, das in elf Kapiteln ausführlich die verschiedenen Formen der
Nahrung, das ganze Spektrum menschlicher Ernährung, beschreibt und mit Zeugnissen aus der
Literatur und darstellenden Kunst belegt. Der Weg der Menschheit verläuft von der Jäger- und
Sammler- zur Ackerbaukultur, die durch ausreichende Versorgung und Vorrats Wirtschaft eine
Bevölkerungsexplosion ermöglicht: die Rolle des Feuers, die Auswertung fossiler Funde, chemi-
sche Analysen, selbst der Kannibalismus kommen zur Sprache. Als Nahrung dienten (in der Rei-
henfolge der Kapitel): Wirbeltiere (Vertebraten); wirbellose Tiere (Evertebraten); Zuckerarten/
Süßmittel; Pilze; Getreide; Gemüsearten; Früchte und Nüsse; Oliven, Öle, Kräuter und Gewürze;
Getränke. Da nach dem gegenwärtigen Wissensstand Vollständigkeit angestrebt ist, kann die
Lektüre gelegentlich ermüdend wirken. Das abschließende Kapitel handelt von Hungersnöten
und Nahrungsmangel („Die Geschichte der Menschheit ist seit ihren Ursprüngen die Geschichte
ihres Kampfes um das tägliche Brot gewesen”. Josue de Castro, Geography of Hunger), Pflanzen-
und Tierkrankheiten, Vitaminmangelzuständen und sonstigen körperlichen Anomalien, für die

53
 
Annotationen