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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 28.1985

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Nr. 2
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Buchbesprechungen
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Königer, Wolfgang: [Rezension von: Roland Hampe, Antikes und modernes Griechenland]
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Schönberger, Otto: [Rezension von: Regula Frei-Stolba (Hrsg.), Ernst Meyer, Die Schweiz im Altertum, 2., um einen Anhang erweiterte Auflage]
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Nachrichten und Hinweise
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https://doi.org/10.11588/diglit.33085#0063

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unmittelbar auf die Habilitation („Der Wagenlenker von Delphi") folgen 10 Jahre mit unseligen
Kriegs- und Nachkriegsereignissen, schließlich Professuren in Würzburg, Kiel, Mainz und ab
1957/58 in Heidelberg, der Wiederaufbau der jeweiligen Institute und stattlicher Lehrsammlun-
gen griechischer Originale. Vor allem die Älteren unter uns werden die Energie, die Zielstrebig-
keit und das Arbeitspensum Hampes beeindrucken. Durch Studium, Assistentenzeit und Kriegs-
aufenthalt ist Griechenland seine geistige Heimat, die neugriechische Volkssprache seine zweite
Muttersprache geworden. Davon zeugen Übersetzungen auch aus dem Neugriechischen, die
Freundschaft und der Briefwechsel mit Thrasybulos Georgiades und die hervorragenden Über-
setzungen antiker Dichtung (Ilias und Odyssee, Reclam, 1979, bespr. in Heft 4/79 und 1/80). In
Auszügen abgedruckt beweisen diese Übersetzungen ebenso wie die archäologischen Beiträge,
daß die homerische Welt, das Verhältnis von Epos und Bildkunst, die Konfrontation mit der
mythisch-historischen Überlieferung und die Umwandlung orientalischer Vorbilder in der früh-
griechischen Kunst Schwerpunkte seines Forschens gewesen sind. Auch die Beschreibung von
archäologischen Funden oder Bildern gleicht einem Übersetzen aus einer fremden Sprache; sie
ist knapp, anschaulich, prägnant, verlockt zum Weiterlesen und Weiterdenken: das ist eigentlich
das höchste Lob, das man dem Verfasser aussprechen kann. Bei der Fülle der Themen kommt je-
der auf seine Kosten. So wird z. B. (S. 203) für die Glaspaste aus Heidelberg mit der Büste des Kö-
nigs Kodros, die zuletzt durch die Heroen von Riace ins Gespräch gekommen ist, von H. schon
1971 ein statuarisches Vorbild phidiasischen Stils vermutet, für das wohl nur die von Pausanias X
10,1-2 beschriebene Statuengruppe in Delphi in Frage kommt.
Wolfgang Königer

Meyer, Ernst: Die Schweiz im Altertum. 2., um einen Anhang erweiterte Auflage, hrsg. von Regula
Frei-Stolba. Francke-Verlag, Bern 1984, 146 S., 4 Tafeln, 19,80 Fr.
Wiederabdruck der bekannten Erstauflage. Die Herausgeberin fügt 47 Seiten Anmerkungen bei,
in denen sie den Forschungsstand bis 1982 nachträgt, was angesichts der rasch voranschreiten-
den Wissenschaft nötig ist (vgl. bes. die neue Beurteilung der Raeterfrage und die ganz veränder-
te Datierung der Einwanderung der Alemannen). Das Buch informiert gut und knapp über die
wichtigsten Aspekte der Schweiz im Altertum und kann bei der Caesarlektüre, einer
(Klassen-)Fahrt nach Augst oder einem Urlaubsbesuch nützlich sein.
Otto Schönberger, Gerbrunn

Nachrichten und Hinweise

1. Wir möchten die Aufmerksamkeit unserer Leser^auf einen im Lysias- und Isokrates-Stil gehalte-
nen Aufsatz 7rept TOV TL Set TTlv^Wrivixriv 0covrjv [lav&avelv richten. Interessen-
ten sollten sich an den Verfasser, Herrn Thomas Fuchs, Ausserhalb 16, 6326 Romrod 1, wenden.
2. Am 2. April vollendete Serge Lifar sein 80. Lebensjahr. In Kiew, im zaristischen Rußland, gebo-
ren, fand der um die Wiederherstellung traditioneller Formen des Balletts bemühte Klassizist sei-
ne Sujets nicht zuletzt in der Antike: „Bacchus und Ariadne" (1931), „Icare" (1935), „Guignol et
Pandore" (1944), „Daphnis und Chloe" (1948), „Phödre" (1950).
3. Einen Eindruck von der intensiven Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Klassischen Philologie
in der Tschechoslowakei vermittelt eine 1983 in Prag erschienene 84 Seiten umfassende Biblio-
graphie mit Arbeiten aus den Jahren 1980-81 (ZJKF XXV 4, 1983).

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