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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 28.1985

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Nr. 4
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https://doi.org/10.11588/diglit.33085#0123

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370 ff.; P. Y. Forsyth, Catullus 79, 377 ff.; S. J. Bastomsky, TFie Not-so-perfect Man:
Some Ambiguities in Tacitus' Picture of Agricola, 388 ff.; J. R. C. Martyn, Juvenal 3,108, 394-8. —
Antike und Abendland 31,1985, H. 1: U. Hölscher, Heraklit zwischen Tradition und Aufklärung,
1 ff.; A. B. Neschke, Zur Bedeutung der sog. Diapeira im 2. Buch der Ilias, 25 ff.; U. Zimbrich,
Die mimetische Form des platon. Dialogs, 35 ff.; F.-H. Mutschler, Individualismus und Gemein-
sinn bei Lucilius und Horaz, 46 ff.; Th. Köves-Zulauf, Der Zweikampf des Valerius Corvus und die
Alternativen röm. Heldentums, 66 ff.; W. Schubert, „Quid dolet haec?" — Zur Sappho-Gestalt in
Ovids Heroldes und in Christine Brückners „Ungehaltenen Reden ungehaltener Frauen", 76 ff.
Eckart Mensching, Berlin

B. Fachdidaktik
Der altsprachliche Unterricht 4/1985 (verantwort!.: P. L. Schmidt) ist der Thematik „Rezeptions-
geschichte und Kulturtypologie " gewidmet. W. Rösler empfiehlt in dem Beitrag „Alte und neue
Mündlichkeit", im heutigen Griechischunterricht zwei genau entgegengesetzt verlaufende Vor-
gänge kulturellen Wandels bewußt zu machen, nämlich a) den „Übergang von der Mündlichkeit
zur Schriftlichkeit in der griechischen Kultur" (aufgezeigt an Beispielen aus Epos, Lyrik und Histo-
riographie) und b) den heutigen Trend zum schleichenden „Verlust der Schriftlichkeit" und zu
einer „neuen, nunmehr elektronisch vermittelten Mündlichkeit". Der Autor vermutet, daß sich
der antike „Aufbruch zu neuen Ufern einer Lesekultur aus der Sicht vieler Zeitgenossen ähnlich
revolutionär ausnahm wie heute manche Neuentwicklung der Kommunikationselektronik". —
M. Erler behandelt „Platons Schriftkritik im historischen Kontext" und illustriert an zwei Textpas-
sagen aus dem „Euthydem", „wie ein vernünftiger Umgang mit Texten nach Platons Meinung
möglich ist". P. L. Schmidts Beitrag „Horaz' Säkulargedicht - ein Prozessionslied?" hebt „auf die
Tradition des römischen Prozessionsliedes und seine konkreten Aufführungsbedingungen ab, die
eine spezifische Form literarischer Mündlichkeit der römischen Gesellschaft in Erinnerung
rufen". — U. Frings bietet „Lesedidaktisches zur ,Witwe'", d. h. zur Novelle „Die Witwe von
Ephesus"; der interpretierenden Inhaltsangabe des Petrontextes (Kap. 110-112) folgen literaturdi-
daktische Überlegungen zur Rezeption und Interpretation, ein Bericht über eine Unterrichtsreihe
(in der 11. Klasse bei grundständigem Latein) sowie Hinweise zur Rezeptionsgeschichte der No-
velle. — Im selben Heft stellt Frings eine kleine Unterrichtseinheit zu Martial 10,47 vor:,, glück-
seliges Leben' literarisch, theologisch"; sie gibt einen „Einblick in die reiche Rezeptionsgeschich-
te eines kaiserzeitlichen Gedichtes und in einen durch Luther inaugurierten theologisierten Ne-
benstrang der Weiterentwicklung im 16. Jh." (Reusner, Stigel, Siber; Goethe; Tucholsky).
In der Anregung 4/1985 zeigt F. Maier an einer zentralen Textstelle aus Herodots Demaratos-
Gespräch (VII 103,4), daß „Griechische Freiheit nicht nur ein philologisches Problem" ist. Nur
eine „feinfühlige Interpretation" läßt hier - im Gegensatz zur pädagogisch wirkungslosen Lektüre
einer gedruckten Übersetzung - „die griechische Freiheit, ihre begriffliche Fassung, ihre Rolle
und Wertung" wirklich verstehen. — U. Frings würdigt „Neros Tod" als einen Abschnitt beson-
derer Erzählkunst Suetons (Nero 47 - 49). — Unter der Überschrift „Römische Geschichte und la-
teinische Literatur" unterzieht der Frankfurter Althistoriker K. Bringmann den hessischen Kurs-
strukturplan Latein einer grundsätzlichen Kritik. Er erinnert daran, „daß die lateinische Literatur
nicht nur ein Magazin abrufbarer Sachinformationen ist"; sie „hat wahrlich noch andere Dimen-
sionen als politische und gesellschaftliche Sachbezüge". Das Fach Latein sollte nicht vergessen,
„welchen Beitrag es für die literarisch-ästhetische Bildung leisten muß". Zu kurz komme die Ent-
wicklung der „Fähigkeit, größere Erzähleinheiten oder komplexere Argumentationsketten ange-
messen zu verstehen und zu analysieren und ... das einzelne in den Zusammenhang des Ganzen
einzuordnen". Im einzelnen werden hauptsächlich die Schwerpunkte Sallust, Christenverfol-
gung und Imperialismuskritik untersucht. — O. Schönberger stellt im Aufsatz „Das Prinzip Ver-
antwortung" den „Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation" von Hans Jonas

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