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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 4.1851

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https://doi.org/10.11588/diglit.21527#0255

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S3S

malen in unserer Mitte,) und endlich „die Zigeunerin", welche, hierwenig
beliebte, Oper Balfe'S durch die Darstellung des verehrten Gastes ohne
Zweisel zu befferein Ansehen gelangen wird.

Für das kommende Monat werden an unserer Bühne zurDarstellung
vorbereitet: Schiller's Räuber, Nathan der Weise und der Erbförster
(mit Grunert als Gasl), ferner Fidelio, Figaro'S Hochzeit unl> Jüein,
welche drei Opern nun schon ziemlich lange ruhen. DasWiedererscheinen
Vvn Gluck'S Zphigenie würde von allcn Kunstsreunden nicht minder
dankbar begrüßt werden.

Am nächsten Montag ist im k. Conservatorium für Mustk (lk.
Etage im k. Odeon) ein Concert zum Besten des Cölner D o m-
bauvereins, wobei die neue Orgel eingeweiht wird. Der
berühmte Orgelvirtuos Herr Herzog wird Compositionen von Händel,
Mendelssohn, eine Fuge von Bach und eine eigene Composition vor-
tragen, wobei den Kunstfrcunden ein seltener Genuß in Aussicht steht.
Bei dem Concerte werden die auSgebildetsten Zöglinge des Conservatoriums
mitwirken.

Sprechsaat.

Aus Frankfurt wird unS geschrieben, Herr Ellinger ist bereits
als Stradella und Mar aufgetreten unv erntete in beiden Parthieen leb-
haftenBeifall; es wird deffen weiterem Gastspiele mitJntercffe entgegen-
gesehen. Wenn auch die künstlerische Ausbildung sowie die dramatische
Durchführung bei ihm noch vieles zu wünschen übrig laffen, so läßt doch
die Kraft und Geschmcidigkeit seines Organs jene Fehler, die er ja noch
verbeffern kann, weniger fühlen.

Frau Hebbel vom Hofburgtheater in Wien trat in den jüngsten
Tagen in Berlin zum Erstenmale in dcr Tragödie Judith (von ihrem
Gemahle) auf und erregte einen in Berlin fast beispiellosen EnthusiasmuS.
Die an und für sich Lußerst dankbarc Rolle wurde von der Künstlerin mit
unnachahmlicher Bollendung gegeben; dieß wird von den strengsten Berli-
»er Kritikern anerkannt. Tags darauf erntete sie in der diesem energi-
schen Charakter cntgegengesetzten Nolle der Maria Stuart ungeheuren
Veifall.

Da« „Wiener Neuigkeits-B,reau" schreibt: Jn Folge der Be-
sprechung des schlechten Stücke« „Anna Worthmann", hat fich die Direk-
tiou de« EarltheaterS bewogcn gefunden, unserem Refercnten den freien
Eintritt nicht mehr zu gestatten. Auch der blödeste Meusch wird hierans
 
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