jüdischen Religion läßt uns auch meiner Einsicht
nach nicht daran zweifeln? daß sie wenigstens den
verständigen Juden bekannt gewesen ist.
Sein anderer Zweifel betraf die Lehren? daß
Christus Gottes Sohn / und in dem einigen gött-
lichen Wesen drey Personen seyn sollen. Ich sagte
hierüber weiter nichts? als daß ich mich itzt noch
nicht aus diese Einwürfe einlaffen könnte? weil ihre
Widerlegung richtige biblische Vorstellungen von
diesen Geheimnissen vorausfetzten? die ich itzt noch
nicht hey ihm vermuthen könnte. Inzwischen
möchte er vorläufig dieß bedenken? daß diese gehei-
men Lehren nicht anders hätten offenbart werden
können? als durch solche Worte aus der Sprache
der Menschen? die unter allen möglichen am besten
geschickt wären? die Sache selbst unserer Vorstel-
lung so nahe zu bringen? als es möglich wäre.
Nun müßten wir uns aber hüten? daß wir nicht
diese Worte? in der ganzm Ausdehnung ihrer Be-
griffe und mit allen ihren Nebenbegriffen? auf die
geoffenbarte Wahrheit anwendeten. Wer diese
Vorsicht nicht brauchte? der fände in den Geheim-
nissen der christlichen Religion Widersprüche? die
doch in ihnen selbst nicht vorhanden wären.
Sechste Unterredung, den irten Merz.
r^ch führte nun den Grafen Struensee zu der zwo-
O ten Hauptquelle seiner Vergehungen? welche
ich in seinem Ehrgeiz entdeckt zu haben glaubte.
Wir legten diesen Begriff des Ehrgeizes zum
Grunde: er bestehe in einer unmäßigen Begierde
nach äusserlicher Ehre? und also auch nach allem?
was die äusserliche Ehre befördern kann? ohne von
der Tugend? dem einzigen würdigen Mittel wah-
rer Ehre abzuhängen? z. Ex. Gewalt ? Pracht?
hohen Ehrenstellen u. s. w. Die Unmäßigkeit die-
E ftr
nach nicht daran zweifeln? daß sie wenigstens den
verständigen Juden bekannt gewesen ist.
Sein anderer Zweifel betraf die Lehren? daß
Christus Gottes Sohn / und in dem einigen gött-
lichen Wesen drey Personen seyn sollen. Ich sagte
hierüber weiter nichts? als daß ich mich itzt noch
nicht aus diese Einwürfe einlaffen könnte? weil ihre
Widerlegung richtige biblische Vorstellungen von
diesen Geheimnissen vorausfetzten? die ich itzt noch
nicht hey ihm vermuthen könnte. Inzwischen
möchte er vorläufig dieß bedenken? daß diese gehei-
men Lehren nicht anders hätten offenbart werden
können? als durch solche Worte aus der Sprache
der Menschen? die unter allen möglichen am besten
geschickt wären? die Sache selbst unserer Vorstel-
lung so nahe zu bringen? als es möglich wäre.
Nun müßten wir uns aber hüten? daß wir nicht
diese Worte? in der ganzm Ausdehnung ihrer Be-
griffe und mit allen ihren Nebenbegriffen? auf die
geoffenbarte Wahrheit anwendeten. Wer diese
Vorsicht nicht brauchte? der fände in den Geheim-
nissen der christlichen Religion Widersprüche? die
doch in ihnen selbst nicht vorhanden wären.
Sechste Unterredung, den irten Merz.
r^ch führte nun den Grafen Struensee zu der zwo-
O ten Hauptquelle seiner Vergehungen? welche
ich in seinem Ehrgeiz entdeckt zu haben glaubte.
Wir legten diesen Begriff des Ehrgeizes zum
Grunde: er bestehe in einer unmäßigen Begierde
nach äusserlicher Ehre? und also auch nach allem?
was die äusserliche Ehre befördern kann? ohne von
der Tugend? dem einzigen würdigen Mittel wah-
rer Ehre abzuhängen? z. Ex. Gewalt ? Pracht?
hohen Ehrenstellen u. s. w. Die Unmäßigkeit die-
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