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Münter, Balthasar; Struensee, Johann Friedrich ¬von¬ [Oth.]
Bekehrungsgeschichte des vormaligen Grafen und Königlichen Dänischen Geheimen Cabinetsministers Johann Friederich Struensee — Frankfurt & Leipzig, 1772 [VD18 13497685]

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https://doi.org/10.11588/diglit.30905#0139

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ernstlich bemüht sey. Wer aridere Empfindungen
für nolhwendig halt , der kann leicht enthusiastisch
werden. Er versicherte mich hier, daß er die
Schwärmen!) in der Religion nie habe dulden
können/ und daß sie eine von den Ursachen sey/ die
ihn dem Christenthum so abgeneigt gemacht hätten.
Er erinnerte sich noch / daß einmal in der öffentli-
chen Schuleauf welcher er seinen Unterricht in
der Religion erhälten habe / einige hundert junge
Leute für auf einmal erleuchtet und bekehrt ausge-
geben worden wära l/ uncer denen er doch viele als
sehr unmoralisch und selbst lasterhaft gewiß gekannt
hätte. Mit diesen bekehrten Kindern wären da-
mals viele wunderliche Dinge vorgenommen/ und
er und andere/ die nicht zu ihrer Zahl gehört,
wären dadurch an der Religion nicht wenig geär-
gert worden. Ich versprach ihm/ damit er die
Sache, von der wir redeten/ selbst unterjuchen
könnte/ Spaldings vortresiiches Buch vom Werth
der Gefühle im Christenthum mttzubringen.
Zwölfte Unterredung, den ^sten Merz.
(§>er Herr Probst Hee/ dem ich des Grafen Mr-
langen/ ihn zu sprechen / eröffnet hatte/ kam
nun in meiner Begleitung zu ihm. Der GraH
den es itzt keine Ueberwmdung mehr kostete/ dw
vormaligen Jrrthümer seines Verstandes und Her-
zens zu gestehen/ erzählte demselben mnsmndlich,
denn das hielt er für nöthig zu seiner Absicht/ wie
er zuerst die Tugend verlassen und darauf sich auch
von der Religion losgerissen habe/ und auf wel-
chem Wege er nun von seiner Verirrung zurückge-
kommen sey. Er äusserste die Besorgniß, die er
hatte/ daß sein Freund/ der Graf Brandt/ durch
seine natürliche Lebhaftigkeit noch an dem Ernst
gehindert werden möchte, mit welchem er itzt über
d.t
 
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