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Münter, Balthasar; Struensee, Johann Friedrich ¬von¬ [Bearb.]
Bekehrungsgeschichte des vormaligen Grafen und Königlichen Dänischen Geheimen Cabinetsministers Johann Friederich Struensee — Frankfurt & Leipzig, 1772 [VD18 13497685]

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https://doi.org/10.11588/diglit.30905#0089

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und Ihr Gehorsam Sie beruhigte. Sie mit Ver-
trauen auf Gott, mit Hvfnung einer glücklichen
Ewigkeit, mit Stärke zum Guten erfüllte, fo wurden
Sie durch Ihre eigne Erfahrung von der Wahrheit
des Christenthums so gewiß werden, daß Sie sich
durch keinen Zweifel, auch wenn Sie ihn nicht heben
könnten, wurden irre machen lassem Wie weit
Sie nun auf diesem Wege werdensortgehen können,
das wird von der Zeit, die Ihnen Gott noch gön-
nen wird, und von Ihrem ^leiß und Ihrer Auf-
richtigkeit abhängen. Heilsame Veränderungen,
deren Sie sich bewußt seyn werden, wird die An-
nahme und Befolgung des Evangelii gewiß bey
Ihnen würken. Und dadurch werden Sie immer
noch von der Würksamkeit des Mittels^ wodurch
Sie sind hervorgebracht worden überzeugt werden
können.
Der andere Weg, der wenigstens von verstän-
digeren Untersuchern des Christenthums zuerst sollte
vollendet werden, ist die Prüfung, ob sich Jesus
würklich als einen Gesandten Gottes erwiesen habe.
Das konnte er nicht anders, als durch eine göttliche
Lehre oder durch einen Antrag an die Menschen,
der Gottes würdig war, uno durch Wunder.
Jenes geben Sie, in Absicht auftdie Sittenlehre Jesu
schon zu. Könnte Ihnen nun bewiesen werden,
daß Jesus würkltche Wunder gethan habe, so wür-
den Sie so schliessen müssen: Wunder sind Würkun-
aen, die die Kräfte eines Menschen übersteigern
Hat Jesus solche Wirkungen hervorgebracht, so
muß er von einer höhern Kraft dazu geschickt gemacht
worden seyn. Diese höhere Kraft kann keine ander-
seyn als die göttliche. Gott würde sie ihm aber nicht
mitgetheilt haben, wenn er die Menschen durch
eine falsche Lehre hätte hintergehen wollen. Also
muß seine Lehre wahr seyn, und ich bin verbunden
sie anzunehrnen und zu befolgen.
 
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