Schrecken und Aengstlichkeiten wieder da. Vielleicht
wird man wollen, ich sollte nun stolz seyn, und durch
mein Verhalten beweisen, daß mich doch nichts demü-
thigen solle. Aber elender Stolz wenn man kein gut
Gewissen hat und auf der Blutbühne sterben muß! —
Nein, ich befinde mich besser dabey, meinen Trost aus
der einzigen wahrer Quelle, aus der Religion herzu-
letten , und ich wünsche allen denen, die mich tadeln mö-
gen, daß ich zu ihr meine Zustucht genommen habe,
einst bev ihrem Tode eben die Ruhe, die fie mir grebt.
Es ist nur eine Sache in der Welt, die mich wört-
lich und anhaltend beunruhigt, nemlich das Bewußt-
seyn, daß ich andre Menschen zur Jrreligion und La-
sterhaftigkeit verleitet habe. Ich glaube, ich würde in
jener Welt meine Seeltgkeit nicht recht empfinden kön-
nen , wenn ich jemand von meinen Verführten un-
glücklich wüßte. Kein Wunsch ist mir daher wichtiger
als dieser, und die Erfüllung desselben hänat mit mei-
nem eigenen Heile fest zusammen, daß Gott allen de-
nen , die ich auf irgend eine Art von ihm entfernt ha-
be, die Gnade erweisen wolle, die mir wiederfahren
ist, daß fie nemlich zur Religion und Tugend zurückge-
führt werden mögen. Ich rufe Gott von Herzen
darum an.—
Sie sagen mir itzt, Herr Graf, und haben es mir
mehrmals gesagt, daß Sie oft zu Gott beten.
Ich habe: mich auf Ihr Wort verlassen und deswe-
gen nur selten mit Ihnen gebetet. Sie müssen selbst
Ihre Bedürfnisse am besten empfinden, und ich kann
Ihnen auch zutrauen, daß Sie im Stande sind, sie
mit Richtung Ihrer Gedanken auf Gott, und mit der
Zuversicht zu ihm, wozu Sie der Glaube an Christum
berechtigt, durchzudenken oder in Worten auszudrü-
cken. Meine Gebete mit Ihnen würden für Sie nur
Formeln seyn können, und es könnte leicht geschehen.
wird man wollen, ich sollte nun stolz seyn, und durch
mein Verhalten beweisen, daß mich doch nichts demü-
thigen solle. Aber elender Stolz wenn man kein gut
Gewissen hat und auf der Blutbühne sterben muß! —
Nein, ich befinde mich besser dabey, meinen Trost aus
der einzigen wahrer Quelle, aus der Religion herzu-
letten , und ich wünsche allen denen, die mich tadeln mö-
gen, daß ich zu ihr meine Zustucht genommen habe,
einst bev ihrem Tode eben die Ruhe, die fie mir grebt.
Es ist nur eine Sache in der Welt, die mich wört-
lich und anhaltend beunruhigt, nemlich das Bewußt-
seyn, daß ich andre Menschen zur Jrreligion und La-
sterhaftigkeit verleitet habe. Ich glaube, ich würde in
jener Welt meine Seeltgkeit nicht recht empfinden kön-
nen , wenn ich jemand von meinen Verführten un-
glücklich wüßte. Kein Wunsch ist mir daher wichtiger
als dieser, und die Erfüllung desselben hänat mit mei-
nem eigenen Heile fest zusammen, daß Gott allen de-
nen , die ich auf irgend eine Art von ihm entfernt ha-
be, die Gnade erweisen wolle, die mir wiederfahren
ist, daß fie nemlich zur Religion und Tugend zurückge-
führt werden mögen. Ich rufe Gott von Herzen
darum an.—
Sie sagen mir itzt, Herr Graf, und haben es mir
mehrmals gesagt, daß Sie oft zu Gott beten.
Ich habe: mich auf Ihr Wort verlassen und deswe-
gen nur selten mit Ihnen gebetet. Sie müssen selbst
Ihre Bedürfnisse am besten empfinden, und ich kann
Ihnen auch zutrauen, daß Sie im Stande sind, sie
mit Richtung Ihrer Gedanken auf Gott, und mit der
Zuversicht zu ihm, wozu Sie der Glaube an Christum
berechtigt, durchzudenken oder in Worten auszudrü-
cken. Meine Gebete mit Ihnen würden für Sie nur
Formeln seyn können, und es könnte leicht geschehen.