cher ich ihn zum Christentum angeführt hatte, Vor-
würfe gemacht werden möchten. Er hatte mich schon
mehr als einmahl gebeten mir derselben wegen der
Würkung , die sie bey ihm gehabt hätte, zufrieden
zu seyn und zu bleiben, wenn man auch hin und wie-
der glauben sollte/ daß ich diesen Weg nicht mit ihm
hätte gehen sollen. Heute wiederholte er diese fei-
ne Bitte, und zwar sehr umständlich. Ich will das
vornehmste/ was er über diese Sache sagte / mttthet-
len, weil es nachdenkenden Lesern Gelegenheit giebt,
den Charaeter des Mannes noch besser kennen zu
lernen.
Ich bitte Sie seht / Kgte er, lassen Sie sich nicht
dadurch beunruhigen, wenn etwa jemand sagen woll-
te / Sie hätten weniger philosophisch und mehr evan-
gelisch bey mir verfahren sollen. Ich versichere Sie,
Sie hätten auf keinem andern Wege einen Eingang
in meine Seele finden können, als auf dem / wel-
chen Sie gewählt haben. Drey Wege waren über-
haupt nur möglich: Deklamation, Erregung der Ein-
bildungskraft/ und kaltblütige Untersuchung. Hät-
ten Sie deelamirt, so würde ich gleich gedacht ha-
ben : wenn der Mann eine gute Sache hat / warum
legt er mir nicht seine Gründe ungekünstelt vor Au-
gen? Hat Gott eine Relrgion offenbahrt/ so muß sie
eine vernünftige Prüfung aushalten können. Ich
würde Sie also unbeweglich angehört haben. Hät-
ten Sie meine Imagination zu Ihrem Vortheil brau-
chen wollen, so würden Sie haben suchen müssen,
sie mit schreckenden Bildern von der Ewigkeit zu er-
füllen. Und da würden Sie noch weniger ausge-
richtet haben, als durch die HMmation. Ich glaubte
viel zu fest/daß ich nach demTode nichts zu hoffen noch zu
fürchten hätte, und über dieses würde auch aller Ein-
druck /den Sie etwa durch die Furcht bey mir gemacht
Q H hätten,
würfe gemacht werden möchten. Er hatte mich schon
mehr als einmahl gebeten mir derselben wegen der
Würkung , die sie bey ihm gehabt hätte, zufrieden
zu seyn und zu bleiben, wenn man auch hin und wie-
der glauben sollte/ daß ich diesen Weg nicht mit ihm
hätte gehen sollen. Heute wiederholte er diese fei-
ne Bitte, und zwar sehr umständlich. Ich will das
vornehmste/ was er über diese Sache sagte / mttthet-
len, weil es nachdenkenden Lesern Gelegenheit giebt,
den Charaeter des Mannes noch besser kennen zu
lernen.
Ich bitte Sie seht / Kgte er, lassen Sie sich nicht
dadurch beunruhigen, wenn etwa jemand sagen woll-
te / Sie hätten weniger philosophisch und mehr evan-
gelisch bey mir verfahren sollen. Ich versichere Sie,
Sie hätten auf keinem andern Wege einen Eingang
in meine Seele finden können, als auf dem / wel-
chen Sie gewählt haben. Drey Wege waren über-
haupt nur möglich: Deklamation, Erregung der Ein-
bildungskraft/ und kaltblütige Untersuchung. Hät-
ten Sie deelamirt, so würde ich gleich gedacht ha-
ben : wenn der Mann eine gute Sache hat / warum
legt er mir nicht seine Gründe ungekünstelt vor Au-
gen? Hat Gott eine Relrgion offenbahrt/ so muß sie
eine vernünftige Prüfung aushalten können. Ich
würde Sie also unbeweglich angehört haben. Hät-
ten Sie meine Imagination zu Ihrem Vortheil brau-
chen wollen, so würden Sie haben suchen müssen,
sie mit schreckenden Bildern von der Ewigkeit zu er-
füllen. Und da würden Sie noch weniger ausge-
richtet haben, als durch die HMmation. Ich glaubte
viel zu fest/daß ich nach demTode nichts zu hoffen noch zu
fürchten hätte, und über dieses würde auch aller Ein-
druck /den Sie etwa durch die Furcht bey mir gemacht
Q H hätten,