um meine Gedanken auf Gott und unfern Erlöser zu
richten. Abschied werde ich nicht von Ihnen neh-
men. Glauben Sie mir ohne diese Ceremonie, die
mich leicht aus meiner Fassung bringen könnte, daß
ich weiß und fühle, wie viel ich Ihnen schuldig bin.
Meine Leser werden sich erinnern, wie heftig der
unglückliche Mann durch den Brief seines Vaters zu
einer Zeit erschüttert ward, als er noch voll von sei-
nen irreligiösen Grundsätzen war. Itzt haben Sie ge-
sehen, mit welcher Gelassenheit er nun, da er ein Chrift
war, sich ein solch Todesurtheil ankündigen hörte. —
Er stellte mir nachfolgenden Brief an seine Eltern zu,
und überließ es mir, ob ich ihnen denselben itzt oder
erst nach seinen: Tode zuschicken wollte. Ich wählte
das letztere, weil ich wußte daß seine Hinrichtung
sehr bald vor sich gehen würde, und ich ihnen die trau-
rige Erwartung derselben ersparen wollte.
//Y^hre Briefe, so lautet dieser Brief, haben mei-
" nen Schmerz vermehrt, aber ich habe zu-
" gleich die Gesinnungen der Liebe, so Sie jederzeit
" für mich gehabt, darin gefunden. Das Anden-
" ken der Betrübniß, und itzt der stärksten, die ich
" Ihnen veranlaßt, da ich Ihren Gesinnungen zu-
" wider gelebt, ist mir um so viel fühlbarer/ da die
" Erkenntniß der Wahrheit mein Unrecht wir lebhaf-
" ter zeigt. Mit der aufrichtigsten Reue bitte ich
" Sie deswegen um Vergebung. Ich habe meinem
ttzigen Zustande die Annehmung des Glaubens an
" die Versöhnung Christi zu danken. Ihr Gebet und
" die Erinnerung Ihres Beyspiels haben viel dazu
" beygetragen. Seyn Sie versichert, daß Ihr Sohn
" das Gut gefunden, welches Sie für das einzige
" wahre halten. Sehen Sie sein Unglück als das
" Mittel an, so ihn verhindert desselben zu verseh-
" lm. Der Eindruck von dieser Seite wird alle die
übrigen
richten. Abschied werde ich nicht von Ihnen neh-
men. Glauben Sie mir ohne diese Ceremonie, die
mich leicht aus meiner Fassung bringen könnte, daß
ich weiß und fühle, wie viel ich Ihnen schuldig bin.
Meine Leser werden sich erinnern, wie heftig der
unglückliche Mann durch den Brief seines Vaters zu
einer Zeit erschüttert ward, als er noch voll von sei-
nen irreligiösen Grundsätzen war. Itzt haben Sie ge-
sehen, mit welcher Gelassenheit er nun, da er ein Chrift
war, sich ein solch Todesurtheil ankündigen hörte. —
Er stellte mir nachfolgenden Brief an seine Eltern zu,
und überließ es mir, ob ich ihnen denselben itzt oder
erst nach seinen: Tode zuschicken wollte. Ich wählte
das letztere, weil ich wußte daß seine Hinrichtung
sehr bald vor sich gehen würde, und ich ihnen die trau-
rige Erwartung derselben ersparen wollte.
//Y^hre Briefe, so lautet dieser Brief, haben mei-
" nen Schmerz vermehrt, aber ich habe zu-
" gleich die Gesinnungen der Liebe, so Sie jederzeit
" für mich gehabt, darin gefunden. Das Anden-
" ken der Betrübniß, und itzt der stärksten, die ich
" Ihnen veranlaßt, da ich Ihren Gesinnungen zu-
" wider gelebt, ist mir um so viel fühlbarer/ da die
" Erkenntniß der Wahrheit mein Unrecht wir lebhaf-
" ter zeigt. Mit der aufrichtigsten Reue bitte ich
" Sie deswegen um Vergebung. Ich habe meinem
ttzigen Zustande die Annehmung des Glaubens an
" die Versöhnung Christi zu danken. Ihr Gebet und
" die Erinnerung Ihres Beyspiels haben viel dazu
" beygetragen. Seyn Sie versichert, daß Ihr Sohn
" das Gut gefunden, welches Sie für das einzige
" wahre halten. Sehen Sie sein Unglück als das
" Mittel an, so ihn verhindert desselben zu verseh-
" lm. Der Eindruck von dieser Seite wird alle die
übrigen