Elend, vornehmlich das moralische in welches er an-
dre gestürzt, über die Liebe Gottes gegen ihn und das
menschliche Geschlecht, hat er mehr geweint, als ich
selbst glauben würde, wenn ich es nicht gesehen hätte.
Als die heilige Handlung mit Gebet beschlossen war,
bat er den Herrn Commendanten umErlaubniß, die
Kleinigkeiten an Betten und Wäsche, die er bey ßch
hatte, und das wenige Gelt, welches ihm von sei-
nem täglichen Reichsthaler übrig geblieben war, ver-
schenken zu dürfen. Ich habe itzt kein Eigenthum,
sagte er. Aber das edelste Geschenk, unterbrach ich
ihn, das Ihnen Gott anvertraut hat, Ihre unsterb-
liche Seele, ist ganz das Ihrige und Gottes. Er
nahm hierauf von dem Commendanten auf eine rüh-
rende Art Abschied, dankte ihm für alle seine Güte,
und bezeugte, daß ihm derselbe keine Gefälligkeit ver-
sagt habe, die ihm erlaubt gewesen sey ihm zu erwei-
sen. Der ehrwürdige Greis verließ ihn mit den Wor-
ten : Ich weiß gewiß, wir werden uns einst vor dem
Angesichte Gottes wieder sehen.
Mir ist alles daran gelegen, sagte er nun zu mir
als wir wieder allein waren, gewiß zu seyn, daß ich
in der möglichsten Rechtschaffenheit meiner Gesinnun-
gen vor Gort erscheinen werde. Ich habe mich des-
wegen noch einmahl sorgfältig geprüft, und ich finde
darin sehr viel Vergnügen, weil es meine Pflicht ist.
Ich bür es mir vor Gott bewußt, daß ich alles, was ich
in meiner Erleuchtung dirrch das Christenthum für mei-
ne Pflicht halten gelernt habe, mit Vergnügen und
ohne den mindesten Widerstand thue.' So habe ich
es für meine Schuldigkeit erkannt, die Nachricht von
meiner Bekehrung aufzusetzen, die Sie von mir in
Händen haben, um wenigstens den Übeln Eindruck,
den meine Gespräche und Beyspiele bey andern ge-
macht haben, so gut als es durch mich möglich ist,
R s wieder
dre gestürzt, über die Liebe Gottes gegen ihn und das
menschliche Geschlecht, hat er mehr geweint, als ich
selbst glauben würde, wenn ich es nicht gesehen hätte.
Als die heilige Handlung mit Gebet beschlossen war,
bat er den Herrn Commendanten umErlaubniß, die
Kleinigkeiten an Betten und Wäsche, die er bey ßch
hatte, und das wenige Gelt, welches ihm von sei-
nem täglichen Reichsthaler übrig geblieben war, ver-
schenken zu dürfen. Ich habe itzt kein Eigenthum,
sagte er. Aber das edelste Geschenk, unterbrach ich
ihn, das Ihnen Gott anvertraut hat, Ihre unsterb-
liche Seele, ist ganz das Ihrige und Gottes. Er
nahm hierauf von dem Commendanten auf eine rüh-
rende Art Abschied, dankte ihm für alle seine Güte,
und bezeugte, daß ihm derselbe keine Gefälligkeit ver-
sagt habe, die ihm erlaubt gewesen sey ihm zu erwei-
sen. Der ehrwürdige Greis verließ ihn mit den Wor-
ten : Ich weiß gewiß, wir werden uns einst vor dem
Angesichte Gottes wieder sehen.
Mir ist alles daran gelegen, sagte er nun zu mir
als wir wieder allein waren, gewiß zu seyn, daß ich
in der möglichsten Rechtschaffenheit meiner Gesinnun-
gen vor Gort erscheinen werde. Ich habe mich des-
wegen noch einmahl sorgfältig geprüft, und ich finde
darin sehr viel Vergnügen, weil es meine Pflicht ist.
Ich bür es mir vor Gott bewußt, daß ich alles, was ich
in meiner Erleuchtung dirrch das Christenthum für mei-
ne Pflicht halten gelernt habe, mit Vergnügen und
ohne den mindesten Widerstand thue.' So habe ich
es für meine Schuldigkeit erkannt, die Nachricht von
meiner Bekehrung aufzusetzen, die Sie von mir in
Händen haben, um wenigstens den Übeln Eindruck,
den meine Gespräche und Beyspiele bey andern ge-
macht haben, so gut als es durch mich möglich ist,
R s wieder