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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 56): Beschreibung des Oberamts Rottweil: mit drei Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts, einem Farbendruckbild und sechs Lithographien — Stuttgart, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.12698#0129
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110

Wohnortc.

sehnliche, stattliche Bauernhäuscr hänfig vor, die alsdann neben den
minder bedeutenden Wohnungen die Wohlhabenheit ihrer Besitzer
verrathen. Die Pfarr-, Schul- und Rathhäuser sind meist in
städtischcm, theilweise modernem Stil erbaut. Jn der Oberamtsstadt
trifft man durchaus den städtischen Stil und zwar vorherrschend den
des 17. und 18. Jahrhunderts, m Schömberg ist der städtische
und ländliche Stil gemengt, ebenso in Schwenningen, dem weitaus
schönsten Landort des Bezirks, haben sich zwischen den ländlichen
Wohnungen viele städtische eingebürgert. Jm ganzen Bezirk herrscht
der Tannenholzbau bedeutend vor, wobci aber die untersten Stock-
werke oder doch die Sockel der Gebäude meist von Stein ausge-
sührt sind; doch trifft man auch, insbesondere in Rottweil, manches
massiv aus Stein aufgeführte Gebäude. Als Baustein benützt inan
in der Nähe des Schwarzwaldes den Buntscmdstein, etwas entfernter
davon den Muschelkalkdolomit und zu Riegelmauern auch den Haupt-
muschelkalk; in der Nähe des Neckarthales wird neben dem Muschel-
kalkdolomit, der Keuperwerkstein und der grobkörnige weiße Stuben-
sandstein verwendet, während man auf der Hochfläche (Vorplatte
der Alb) hauptsächlich den weißen Stubensandstein und zu Riegel-
mauern den schwarzen und weißen Jurakalk benützt.

Gebäude von architektonischem Werthe sind: außer den vielen
Kirchen, ehemaligen Klöstern, öffentlichen und Privatgebäuden in
Rottweil (s. die Ortsbeschreibung von R.), die Kirchen in Altstadt,
Teißlingen, Dunningen, Gößlingen, Horgen, Jrslingen, Rottenmünster
(Kirche und Kloster), Schömberg (Kirche und Palmbühl-Kapelle) und
Wellendingen, ferner das Schloß in Dotternhausen, das Nath- und
Schulhaus in Schwenningen (s. auch die Ortsbeschreibungen).

6. Wcrtst uiui Eigcntliumsverstältmsse.

Der Werth der steuerbaren Gebäude beträgt nach dem Gebäude-
steuerkataster vom Jahr 1873 bei 4797 Haupt- und 967 Nebcn-
gebäuden, zusammen 5764 Gebäuden 2,900204 fl. Nach dem
Brandversicherungskataster vom Jcchr 1873 zählt der Oberamts-
bezirk 5093 Hanpt- und 1087 Nebengebäude, zusammen 6180
Gebäudc im Brandversicherungsanschlag von 14,932975 fl., somit
beträgt der Werth eines Gebäudes nach dem Steuerkataster durch-
schnittlich 503 fl., nach dem Brandversicherungsanschlag durchschnilt-
lich 2416 fl.
 
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