194
Brtsbeschreibung.
Dann verschiedene Figuren, die sich durch hohes Mer aus-
zeichnen. Nr. 2, 3, 4, 52, 78 Apostelfiguren, 3' 8" hoch, lange
hagere steife Gestalten in ausgebogenen Stellungen und enganliegen-
den, einfach gefältelten Kleidern; auf dcm Dachboden der Pfarrkirche
zu St. Georgen auf dem Schwarzwald gefunden, wo sie als Ueber-
bleibsel vom alten, nun zerstörten Benediktincrkloster aufbewahrt wur-
den. Nr. 20, 21 zwei Apostel aus der Uebergangszeit, von Laitz
bei Sigmaringen. Nr. 50 Madonna mit dem Christkind, die Zu-
flucht der Sünder (reluxium peeontorum), diese als kleine Gestalten
unier dem Mantel, 4/ '6" hoch, aus der Pfarrkirche zu Göß-
lingen. Nr. 93 Grablegung, von St. Georgen. Nr. 115 Maria
mit dem Christkind aus der Uebergangszeit, 3' 5" hoch, aus dem
Dorfe Ueberlingen. Nr. 126 Madonna, auf deren Schooße das
Christkind steht, auch aus der Uebergangszeit, soll in der hiesigen
Heiligkreuzkirche gewesen sein. Nr. 164 fünf kleine Apostelfiguren
aus Eichenholz, von Laitz.
Die wenigen altdeutschen Gemälde bieten nicht viel von Be-
deutung, von den Glasgemälden sind zu nennen Nr. 3 und 4
österreichisches Wappen mit Maximilian II, und die hl. Elisabeth
mit dem heil. Norbertus, einst in einem Fenster der Kapelle des
Marchthalerhauses in Ehingen. Diese kurze Aufzählung möge ge-
nügen, um die Reichhaltigkeit der Sammlung, sowie das große Ver-
dienst des unermüdlichen Sammlers, Herrn Kirchenrath vr. Dursch,
in's rechte Licht zu stellen.
Kaum eine Viertelstunde südöstlich von Rottweil, links an der
Straße nach Spaichingen, und an der westlichen Ecke des schönen
Friedhoses, erhebt sich das Kirchlein zur Ruhe Christi, er-
richtet an der Stelle einer älteren Kapelle im Jahre 1715 in an-
sprechenvcm spätem Renaissancestil. Seine gegen die Stadt her-
schauende in gelblichem Sandstein ausgeführte Faxade baut sich mit
breiten toskanischen Pilastern auf, dazwischen stehen zwci Heilige in
Muschelnischen; und darüber ist ein antikisirender mit großen Schnecken
flankirter Giebel gebreitet. Das schöne von zwei korinthischcn Säulen
eingefaßte rundbogige Portal trägt auf seinem Schlußstein die Jahres-
zahl 1715. Auch an der Südseite sieht man ein hübsches Portal,
dieses mehr im dorischen Stile gehalten. Das Jnnere wird von
vier flachen mit schönen Laubwerkskränzen geschmückten Kreuzgewölben
(Alles in Stuck ausgeführt) bedeckt, die je sünf Freskenmedaillons
enthalten, schließt im Chore vieleckig und macht einen höchst erfreulichen
nnd wohlthuenden Eindruck, Ler nur durch die oftmalige Ueber-
tünchung der feinen Stuckornamente etwas abgeschwächt wurde. Der
für die Verhältnisse des Kirchleins kolosiale Hochaltar ist in reichster
Brtsbeschreibung.
Dann verschiedene Figuren, die sich durch hohes Mer aus-
zeichnen. Nr. 2, 3, 4, 52, 78 Apostelfiguren, 3' 8" hoch, lange
hagere steife Gestalten in ausgebogenen Stellungen und enganliegen-
den, einfach gefältelten Kleidern; auf dcm Dachboden der Pfarrkirche
zu St. Georgen auf dem Schwarzwald gefunden, wo sie als Ueber-
bleibsel vom alten, nun zerstörten Benediktincrkloster aufbewahrt wur-
den. Nr. 20, 21 zwei Apostel aus der Uebergangszeit, von Laitz
bei Sigmaringen. Nr. 50 Madonna mit dem Christkind, die Zu-
flucht der Sünder (reluxium peeontorum), diese als kleine Gestalten
unier dem Mantel, 4/ '6" hoch, aus der Pfarrkirche zu Göß-
lingen. Nr. 93 Grablegung, von St. Georgen. Nr. 115 Maria
mit dem Christkind aus der Uebergangszeit, 3' 5" hoch, aus dem
Dorfe Ueberlingen. Nr. 126 Madonna, auf deren Schooße das
Christkind steht, auch aus der Uebergangszeit, soll in der hiesigen
Heiligkreuzkirche gewesen sein. Nr. 164 fünf kleine Apostelfiguren
aus Eichenholz, von Laitz.
Die wenigen altdeutschen Gemälde bieten nicht viel von Be-
deutung, von den Glasgemälden sind zu nennen Nr. 3 und 4
österreichisches Wappen mit Maximilian II, und die hl. Elisabeth
mit dem heil. Norbertus, einst in einem Fenster der Kapelle des
Marchthalerhauses in Ehingen. Diese kurze Aufzählung möge ge-
nügen, um die Reichhaltigkeit der Sammlung, sowie das große Ver-
dienst des unermüdlichen Sammlers, Herrn Kirchenrath vr. Dursch,
in's rechte Licht zu stellen.
Kaum eine Viertelstunde südöstlich von Rottweil, links an der
Straße nach Spaichingen, und an der westlichen Ecke des schönen
Friedhoses, erhebt sich das Kirchlein zur Ruhe Christi, er-
richtet an der Stelle einer älteren Kapelle im Jahre 1715 in an-
sprechenvcm spätem Renaissancestil. Seine gegen die Stadt her-
schauende in gelblichem Sandstein ausgeführte Faxade baut sich mit
breiten toskanischen Pilastern auf, dazwischen stehen zwci Heilige in
Muschelnischen; und darüber ist ein antikisirender mit großen Schnecken
flankirter Giebel gebreitet. Das schöne von zwei korinthischcn Säulen
eingefaßte rundbogige Portal trägt auf seinem Schlußstein die Jahres-
zahl 1715. Auch an der Südseite sieht man ein hübsches Portal,
dieses mehr im dorischen Stile gehalten. Das Jnnere wird von
vier flachen mit schönen Laubwerkskränzen geschmückten Kreuzgewölben
(Alles in Stuck ausgeführt) bedeckt, die je sünf Freskenmedaillons
enthalten, schließt im Chore vieleckig und macht einen höchst erfreulichen
nnd wohlthuenden Eindruck, Ler nur durch die oftmalige Ueber-
tünchung der feinen Stuckornamente etwas abgeschwächt wurde. Der
für die Verhältnisse des Kirchleins kolosiale Hochaltar ist in reichster