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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 56): Beschreibung des Oberamts Rottweil: mit drei Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts, einem Farbendruckbild und sechs Lithographien — Stuttgart, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.12698#0251
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Noilwrtt.

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in St. Gallcn N. F. Hft. 2 S. 60); den 6. Dec. 792 verkaufte
ein gewisser Cunthart „in villa Rotunvillu" sein väterliches und
mütterliches Erbe an den Bischos von Constanz (Wirt. Urk.-B. 1, 43);
iin Febr. 887 verweilte K. Karl der Dicke auf dem hiesigen Kam-
mergute (nach 2 allerdings etwas zweifelhaften Urkunden, s. Dümmler
Gesch. des ostfränk. Reichs 2, 276); den 6. Aug. 902 vertauschte
K. Ludwig das Kind an das Kloster St. Gallen dem kgl. Fiskus
nnd dem Rottweiler Hof gehöriges Eigenthum in Feckenhausen und
(?) Dunningen (Wirt. Urk.-B. 1, 201); derselbe König weilte hier
im Mai 906, K. Heinrich III. zn Anfang des Jahres 1040
(Stälin 1, 265. 486); ums Jahr 1099 machte Adalbert von
Zollern vor dem Herzog Berthold II. von Zähringen und anderen
Fürsten des Neichs auf der hiesigcn Dingstätte bedeutende Schenkun-
gen an das Kloster Alpirsbach (Wirt. Urk.-B. 1, 316. 363);
P. Hadrian IV. nahm den 29. Jan. 1158 cinen hiesigen Hof
der Kirche des hl. Stephan zu Constanz mit 2 Mühlen in seinen
Schutz (W- Urk.-B. 2, 119); eines Hofgerichtes, wclches K. Philipp
allhier gehalten, wird in einer Urkunde vom I. 1206 gedacht (W.
Urk.-B. 2, 354); K. Friedrich II. wcilte hier den 7. März 1214
und den 15. April (17. Mai?) 1217 (Stälin 2, 165. W. Urk.-
Buch 3, 64); K. Heinrich (VII.) beauftragte am 29. Sept. 1230
den Schnltheißen und die Bürgcr von R. (wie von einigen anderen
Städten) mit dem Schntze des Klosters Salem, K. Konrad IV. am
28. Nov. 1237 den Schultheißen W. desgleichen mit dem des Klosters
Rottenmünster (Lünig 18, 508. W. Urk.-B. 3,405 — vergl. übrigeus
auch Stälin 2, 668); endlich hielt hier den 1. Ang. 1262 der
junge Konradin, 10 Jahre alt, seinen zweiten Reichstag, und er-
scheint hier wiederum den 9. Jan. 1267 (Stälin 2, 213. 226.
Archiv der Gesellschast für ältere deutsche Geschichtskunde 3, 19.)

Auch in späterer Zeit verweilte das Reichsoberhaupt nicht selten
in den Mauern dcr Stadt, so K. Nudolf I. den 21. Okt. 1274 und
zur Weihnachtsfeier dcn 25. Dcc. 1286, K. Adolf den 19 —
21. Febr. 1293, K. Albrecht I. den 22. Mai 1305, K. Ludwig der
Vayer dcn 26. Juli 1337, an welchem Tage er hier selbst das
Hosgericht abhielt (Hsrxott, 6eneul. 2, 659), K. Sigmund deu
25. Jan. 1431, K. Friedrich IV. den 24. Aug. 1485.

Als sich im 13. Jahrhundert der reichsstädtische Charakter ge-
wisser Städte entwickelte, befand sich auch das, in der Folge zur
Reichslandvogtei Niederschwaben gehörige Rottweil unter der Zahl
dieser Städte, weßhalb wir zunächst

die Verhältnisse RottweilZ ;um Reiche
zu betrachten habcn.
 
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