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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 56): Beschreibung des Oberamts Rottweil: mit drei Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts, einem Farbendruckbild und sechs Lithographien — Stuttgart, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.12698#0280
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256

Drtsbcschrcibun.q.

scbwäbischen Krcise im Waffenstillstand vom 15. Juli auferlegten
Kontribution 187,332 Fr. übernehmen.*)

Nachdem durch den Lüneviller Frieden vom 9. Februar 1801
der Herzog von Württemberg seine linksrheinischen Bcsitzungcn ver-
loren, dasür aber Ansprüche auf Territorialentschädigung von Rcichs-
wegen erhaltcn hatte, und nachdem durch den Pariser Frieden vom

20. Mai 1802 die sranzösische Republik demselben ihre guten Dienste
versprochen, um ihm die seinen Verlusten entsprechenden Entschädi-
gungen zu verschaffen, erschienen aus Grund der inzwischen getroffenen
weiteren Vereinbarungen am 8. Sept. d. I. zwei württcmbergische
Commissäre, um die provisorische Besitznahmc Nottweils und seines
Gebietes vorzunehmen, woraus in den nächsten Tagen auch württem-
bergische Truppcn in die Stadt verlegt wurden, die jedoch den

21. Okt. einer Bittschrift dcs Magistrates entsprechend zum Theil in die
Ortschaften des ebenfalls in Bcsitz genommenen Kl. Rotteümünster
verlegt wurden. Den 23. Nov. erfolgte die wirkliche Besitznahme,
und der Reichsdeputationshauptschlus; vom 25. Februar 1803 theilte
unter anderem die Stadt samt dcm genannten Kloster Württemberg
ausdrücklich zu. Durch ein herzogliches Rescript vom 30. März
1803 und einen späteren Vertrag vom 14. Apr. 1821 wurden
die städtischen Angelegenheiten organisirt und die Revenuen ausge-
schieden! die Stadt behielt die Sälzrente mit 1450 fl., 622 Jau-

*) Außer durch Kriege hatte übrigens Rottweil im Laufe der
Jahrhnnderte nicht selten durch Brandunglück zu leiden. Solches
wird berichtet vom I. 1289 (Llartiurm Lliuorita iu Leearä, Oorp.
List. weck. akv. 1, 1632; ^rmal. Oolmsr. iu Löbmsr l?outes 2,26);
vom I. 1338: durch Unvorsichtigkeit bei einem Mechaniker brach die
Flamme aus, die sich bei starkem Wiud sehr rasch über die gauze
Stadt verbreitete und 60 Menschen das Leben gekostet haben soll;
(ckob. Vitockur. in bloearck a. a. O. 1851. Oberrh. Chronik hg. v.
Grieshaber 83, vrgl. Orusius ^imal. 8usv. 2, 236); den 21. Mai 1343 r
das durch einen Blitzstrahl cuizündete Feuer zerstörte die Sradt bis
auf 6 Hänser (Stälin 3, 211); den 29. Aug. 1696: dieser Brand
verzehrte einen bedeutenden, den besseren und vornehmeren Theil der
Stadt, legte gegen 125 Haushallungen in Asche, beschädigte insbe-
sondere auch die Heiligkreuzkirche schwer, so daß statt der geschmolzenen
5 neue Glocken gegossen werden mußten (Ruckgaber 1, 86. 2a, 302 fs.);
serner in den II. 1696, 1702, 1758, 1769 (Ruckgabcr 1, 180. 181)
sowie im laufenden Jahrhunderte den 11. Sept. 1827, Il.Jan. 1832,
28. Sept. 1845, 18. Juli 1848 (Würt. Jhrb. v. 1827 S. 22. 1832
S. 25, 1845 S. 28. 85, 1848 S. 106); den 29. Apr. 1839 erplodirte
die Stunde von der Stadt entfernte Burkhard'sche Pulvermühlc,
wodurch 2 Menschen das Lebeu verloren (eb. 1839 S. 51). Jm I.
1799 betrug der Rottweiler Gebäudeanschlag zur sürstenbergischeu
Brandversicherungsaustalt 666,550 fl.
 
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