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Paulus, Eduard [Editor]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Editor]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 56): Beschreibung des Oberamts Rottweil: mit drei Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts, einem Farbendruckbild und sechs Lithographien — Stuttgart, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.12698#0381
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Dnutniergen.

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geordneten der Stadt gegcbenen Zusicherungen gegen dieseu Gottes-
dieust protestirten. Tcr Pfarrcr erklärte daraus, er wolle deuselben
ruheu lassen und die Entscheidung der Sache den höheren Gewalten
anhcimstellen. Spätere Versuche Württembergs, in diesen Orten re-
formatorisch aufzutreten, sind nicht bekannt, und somit scheint der
württembergische Reformationscifer hicr an der Gegenbestrebung Rott-
weils gescheitert zu sein (St.A.)/Z

Die hiesige St. Sylvesterklause wird in den I. 1311 (Glatz
Regg. 17), 1360—70 (s. ob. S. 158) und 1411 erwähnt. Das
Kl. Rottenmünster kommt im I. 1307 mit hiesigem (in der Folge
nicht unbedeutendem) Besitz vor, um dieselbe Zeit erscheinen Konrad
von Burgberg und Johannes von Schiltcck hier begütert.

Vsukmcrgrn^

Gemeinde III. Klasse mit 396 Einwohnern, woruuter 16 Eoangelische
und 1 Jsraelit. Kath. Psarrei; die Evangelischen sind uach Läbingen
eiugepsarrt. 3'Z Stunden nordöstlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Dautmergen hat eine nicht unsreundliche Lage an der Schlichem
und ist auf beideu Seiten des vielgekrümmten Flüßcheus theils in
die Thalebene, theils an die Thalgehänge, meist auf Felsgrund, uu-
ebeu nnd unregelmäßig hingebaut. Der Ort besteht aus mittel-
grosien, theilweise ansehnlichen, meist getünchten und durchgängig
ziegelbedachten Bauernbäusern; die dürftig makadamisirten Orts-
straßen befinden sich in mittelmäßigem Zustande.

Vicinalstraßen nach Täbingen, Balingen, Dormettingen und
Gößlingen vermitteln den Verkehr des Orts mit der Umgegcud.
Ueber die Schlichem sind zwei hölzerne Brücken nnd 2 Stege an-
gelegt und von der Gemeinde zu unterhalten.

Von der in der Mitte des Dorfes gelegenen der h. Verena
gewcihten Kirche stammen der im Osten stehende mit Schießscharten
versehene Thurm uud Theile des Schiffes aus alter Zeit, das Schiff
der Kirche wurde im vorigcu Jahrhundert (1763) erneuert und
gegcn Westen verlängert. Ueber einem ihrer Eingänge steht folgende
Jnschrist: OI-orlklLuts OaVIVI In Eorpors Vestro; die römischen

*) Mariini Gesch. des ül. St. Georgen 155 sagt in dieser Be-
uehung: Hausen und Bühlingen wurden 1571 in St. Georgen ersucht,
den lnth. Prüdikauten iu Flöyliugen und nicht deu kathol. Pfarrer
aus der Altsiadt zu hören, was sie auch „gelhan".
 
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