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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 56): Beschreibung des Oberamts Rottweil: mit drei Tabellen, einer geognostisch kolorirten Karte des Oberamts, einem Farbendruckbild und sechs Lithographien — Stuttgart, 1875

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https://doi.org/10.11588/diglit.12698#0443
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GMmgcil.

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Alpirsbach das hiesige wie auch das Peterzeller Patronat mit allen
Zugehörden; Graf Götz von Fnrstenberg erklärte den 4. Mai 1336,
daß er an den hiesigen Kirchensatz und die dazu gehörigen Güter
kein Recht habe, und den 17. März 1837 wiederholte und bestä-
tigte noch mit ausführlicherer Angabe über die Verwendung der
Einkünfte für den Tisch des Klosters Herzog Friedrich die obige
Schenkung. Auf eine von den Gr. Konrad dem Aelteren von Frei-
Lurg, Konrad, Heinrich und Johann Gebr. von Fürstenberg, Hein-
rich von Fürstcnbcrg-Haslach und anderen den 14. Aug. 1345
von Alpirsbach aus unterstützte Bitte, inkorporirte P. Clemcns VI.
den 1. Sept. 1346 diese wie die Peterzeller Kirchs dem genannten
Kloster. Auch verzichtete Herz. Hermann von Teck den 15. Juni
1347 auf seine Ansprüche an den Kirchensatz zu Gunsten des Klosters,
das ihm 610 Pfd. Hllr. an seiner Schuldenlast zahlte. Den 21. Jan.
1424 verglichen sich das Kloster einerseits und Hugo von Böhringen,
die Bauerschaft und Kirchspielleute zu Täbingen, Zimmern der Burg
Rottenzimmern, Kleinenzimmern (ein Schlößchen und Dörflein ganz
nahe bei Leidringen, OA. Sulz, bereits im 16. Jahrhundert ab-
gegangen; zimmer. Chronik 1, 9), Böhringen, Gößlingen, welche in
die hiesige Pfarrei gehörten, andererseits dahin, daß das Kloster dem
hiesigen Leutpriester zu seiner Unterstützung einen Helfer beigesellen
solle, welchem jedes Haus des Kirchspiels, Gößlingen ausgenommen,
jährlich 2 Viertel Vesen und 1 Viertel Haber liefern solle, sowie
daß der Leutpriester ein Pferd halten solle, das sich Sommers anf
der bei dcm Brunnen zu G. gelegenen Wiese aufhalte, damit man
es zu finden wisse, wenn man sein bedürse. — Jm I. 1570 war
nach Berichten des Waisenvogtes ob der Steig hier noch der katho-
lische Gottesdicnst in Uebung, und auch nach einem weiteren des
Alpirsbacher Klosterverwalters vom 16. Aug. 1609 wurden die Ein-
gesessenen immer noch durch einen Meßpriester verpfarrt, und obwohl
vor ungefähr 2 Jahren der srühere Prälat und er deßhalb zu Be-
richt aufgefordert worden, und sie auch diesem Befehl nachgekommen,
so war doch die herzogliche Entscheidung dahin ausgefallen, daß diese
Pfarrei vorderhand nicht anders zu bestellen sei. So erhielt fich
in diesem altwürttembergischen Orte der KatholicismuS.

Das Kl. Rottenmünster wird im Anfang des 14. Jahrhunderts
als hier begütert genannt.
 
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